Bildung beginnt früher

Bildung, Bildung, Bildung. Das ist die Antwort auf die Frage, wie die Zukunft auch im ländlichen Raum gemeistert werden kann. Diese Botschaft haben die Kommunalpolitiker sehr wohl verstanden. Die Millionen-Investitionen in Schulbauten sprechen da eine deutliche Sprache.

Diese materielle Komponente allein kann es jedoch nicht gewesen sein. Zumal es bei der Gestaltung der Schulstruktur im Kreis nicht allein um die Zukunftsfähigkeit der Bildung geht. Sondern vor allem darum, den Status Quo beizubehalten.

Das Erlernen sozialer Kompetenzen beginnt bekanntlich nicht erst mit dem Tag der Einschulung, sondern bereits in Kindergarten und Kinderkrippe. Und wie sieht es auf diesem Sektor bisher aus im Landkreis? Es gibt viele engagierte Erzieher und ein Netz von Kindergärten, das vom Umfang des Betreuungsangebots her oft den Anforderungen der 70er Jahre entspricht: ein Angebot für Kinder von drei bis sechs. Nun bekommen die Erzieherinnen mehr Geld und ihre Gesundheit soll besser geschützt werden. Eine Ausweitung des Betreuungsangebots in der Fläche geht damit nicht einher. Stattdessen scheint es so, als ob es lokalen Initiativen vorbehalten ist, die bestehenden Angebote zu erweitern und den Wünschen der Eltern anzupassen. Da stellt sich die Frage, warum es offensichtlich keinen Kindertagesstättenentwicklungsplan gibt, der Perspektiven auch für diesen Bereich aufzeigt. Muss auch bei diesem Thema das Bildungsministerium analog zur Schulentwicklung den Landkreis zwingen, aktiv zu werden? Und falls es solch eine Perspektivsammlung irgendwann einmal geben soll: Wird auch dieser Plan so lange zerredet, bis am Ende nur noch ein fades Surrogat entsteht, das aus den teils sich widersprechenden Wünschen besteht? Der Forderung nach Bildung, Bildung, Bildung wäre damit nicht gedient.

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