Der Bauzaun kommt zur Kirmes weg

Es wird keinen Engpass auf dem Weg zum Marktplatz an der Säubrennerkirmes geben. Die Stadtverwaltung teilt mit, dass der Bauzaun für das Passagenprojekt in der Neustraße jetzt doch dicht an die Baustelle in Richtung Hausfassaden gerückt werden soll.

 Kein Problem mehr: Für die Menschen, die zur Säubrennerkirmes auf den Markplatz strömen, soll der Bauzaun nun doch Platz machen und zurückgestellt werden. TV-Foto: Klaus Kimmling

Kein Problem mehr: Für die Menschen, die zur Säubrennerkirmes auf den Markplatz strömen, soll der Bauzaun nun doch Platz machen und zurückgestellt werden. TV-Foto: Klaus Kimmling

Wittlich. Durch eine enge Gasse geht's für Fußgänger seit langem in der Neustraße kurz vorm Marktplatz. Grund ist die Großbaustelle für das Passagenprojekt zur Altneugasse und Burgstraße. Dafür wurde ein großes Rechteck der Straße mit einem Bauzaun abgesperrt. Dort findet unter anderem der Container für die Arbeiter Platz.

Eine Lücke für Passanten wurde frei gelassen. Das sollte auch während der Säubrennerkirmes so sein. Traditionell ist die Neustraße dann mit Weinständen bestückt und dient neben der Burgstraße als Hauptweg der Feierlustigen von und zum Marktplatz.

Zur Bauzaunsperrung auch an der Kirmes sagte Ulrich Jacoby Mitte Juli auf TV-Nachfrage, das sei "immer so geplant" gewesen und sei "auch anders nicht möglich". Der Bauzaun bleibe daher auch während der Kirmestage.

In Richtung Marktplatz schlössen sich dann zwei Weinstände an, oberhalb der Baustelle gebe es in diesem Jahr keine Stände.

Ausgerechnet bei einem der größten Volksfeste der Region, wenn die Bauarbeiten sowieso ruhen, soll die Straße gesperrt werden? Warum kann der Bauzaun nicht einfach zurückweichen und freie Bahn schaffen?

Das kritisierte unter anderem Peter Krebs öffentlich anlässlich der Versammlung der Wittlicher Geschäftsleute am Dienstag. Er sagte: "Wenn ich lese, dass die Neustraße zur Kirmes gesperrt sein soll, verstehe ich das nicht. Wie der Bauzaun jetzt aussieht, das erinnert mich an Duisburg."

Leo Kappes, Stadtverwaltung und langjähriger Kirmesorganisator, entgegnete: "Es muss aus Sicherheitsgründen eine Absperrung erfolgen."

Aus Sicherheitsgründen? Der TV hat nachgefragt. Warum ist denn keine Sicherheit gewährleistet, wenn der Bauzaun näher zur Baustelle rückt? Warum soll es mehr Sicherheit geben, wenn der Bauzaun mitten auf der Straße steht?

Kommando zurück, denn Straße ist Fluchtweg



Daraufhin informiert Ulrich Jacoby über eine neue Sachlage: "Wir haben uns im Hause nochmals über die Neustraße unterhalten mit dem Ergebnis, dass der Baufortschritt eine Verschiebung des Bauzaunes zulässt. Hinzu kommt, dass der Baukran in der Neustraße ja erst nach der Kirmes aufgestellt wird."

Anders als bislang geplant, gelte jetzt: "Der Bauzaun wird also möglichst dicht an die Baustelle heranversetzt, so dass ein breiter Durchgang entsteht. Dies kommt den Besucherströmen entgegen, ist aber auch wichtig als Fluchtweg vom Marktplatz aus."

Generell gelte: Die Absicherung und eventuelle Bewachung der Baustelle sei Sache der Investoren.

Meinung

Gute Entscheidung

Warum soll ein Bauzaun zu einem der größten Volksfeste der Region eine der Hauptverbindungen zum zentralen Marktplatz bis auf einen meterbreiten Durchgang blockieren? Bisher galt aus Sicht der Stadtverwaltung: aus Sicherheitsgründen. Aus Sicherheitsgründen für die Baustelle und nicht für die Bürger könnte man schließen. Warum der Bauzaun für das private Investorenprojekt nicht für vier Tage nahe an die Hausfassaden in Baustellenhöhe rücken kann und muss, hat niemand verstanden. Es ist gut, dass die Stadtverwaltung nun vom Ursprungsplan Abstand nimmt. Sicherer für die Kirmesbesucher wird die Situation dadurch nämlich allemal. s.suennen@volksfreund.de

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