Die Escher dürfen träumen

ESCH. Die Bürger sind gefragt: In Esch soll mit ihrer Hilfe ein Konzept zur Dorferneuerung erstellt werden. Das Ziel: die Wiederbelebung des Ortskerns.

Erste Vorschläge für das Dorferneuerungskonzept in Esch existieren bereits. Das Büro für Landschaftsarchitektur Ernst und Partner hat ein Vorkonzept entworfen und dem Gemeinderat vorgestellt. Am 23. Februar soll das Papier den Eschern in einer Bürgerversammlung vorgestellt werden - und dort sind die Einwohner gefragt. Bürgermeister Peter Body erklärt: "Die Bürger sollen in das Konzept mit eingebunden werden." Den Landschaftsarchitekten zitiert er mit den Worten: "Das Geld sollte man erstmal beiseite lassen. Zunächst sollen die Bürger einfach ihre Wünsche äußern." Er selbst meint schmunzelnd: "Träumen darf man ja." Nach der Bürgerversammlung sollen die Wünsche der Escher per Fragebogen ermittelt werden.Esch - ein Nachzügler in Sachen Dorferneuerung

Ziel eines Dorferneuerungskonzeptes ist die Wiederbelebung des Ortskerns. Die Landesregierung hat das Förderprogramm in den 80er Jahren aufgelegt. Es sieht vor, dass öffentliche und private Vorhaben, die dem dörflichen Charakter entsprechen, gefördert werden. Die 450 Einwohner zählende Gemeinde Esch ist in Sachen Dorferneuerung ein Nachzügler. Andreas Bollig, bei der VG Wittlich-Land verantwortlich für Dorferneuerung, erklärt: "Die übrigen 23 Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde haben bereits ein Konzept." Im vergangenen Jahr hatte der Gemeinderat den Beschluss gefasst, sich an der Dorferneuerung zu beteiligen. Im Juni 2004 kamen die Vertreter des Landschaftsarchitektenbüros, um sich Esch anzusehen. Nun liegen die ersten Vorschläge auf dem Tisch. Body: "Ein großer Wunsch des Rates war es, dass innerhalb des Konzeptes Flächen ermittelt werden, die wir als Baugrundstücke anbieten könnten." Diesem Wunsch ist das Büro nachgegangen. Es schlägt - wie allgemein üblich - Flächen vor, mit denen das Dorf abgerundet wird. Diese liegen an der Mühlenstraße und hinter den Häusern der Brunnenstraße. Die Vorschläge haben allerdings ein paar Haken. Body: "Zum einen stört eine Überspannleitung. Die könnte man allerdings verlegen. Zum andern ist das gesamte Gelände in privater Hand. Mehrere Grundstücke werden auch von Firmen genutzt." Doch Body räumt ein: "Es geht hier um langfristige Planung. Niemand kann sagen, wie lange die Firmen existieren werden." Das Büro hat außerdem Vorschläge gemacht, wie die Ortseingänge attraktiver gestaltet werden können. So sollen die beiden Raserstrecken K 41 nach Klausen und K 50 nach Salmtal verkehrsberuhigt werden. Wie das passieren könnte, ist noch unklar. Klar ist nur, dass Schilder, die auch jetzt schon an der K 50 stehen, alleine nicht helfen. Am Ortseingang Richtung Sehlem sollen ein neues Haltestellenhäuschen und eine Sitzgruppe aufgestellt werden. Weitere Ideen: ein lückenloser Fußweg Richtung Sportplatz, mehr Grün am Dorfplatz und ein dorftypischer Ausbau von einzelnen Straßen mit Pflaster. Ob der Lärmschutz Richtung Autobahn - er reicht laut Bollig zurzeit nicht für eine gute Wohnqualität aus - verbessert werden kann, soll geprüft werden.Förderung von Umbauten bis zu 30 Prozent

Bei der Förderung von privaten Bauvorhaben steht die Wiedernutzbarmachung von leer stehenden Gebäuden zum Wohnen an erster Stelle. Bis zu 30 Prozent, maximal jedoch 20 450 Euro gibt das Land hier dazu. Andreas Bollig von der VG-Verwaltung ergänzt: "Wenn jemand etwas in diese Richtung plant, sollte er sich an die VG-Verwaltung wenden. Über uns gehen die Anträge an die Kreisverwaltung, die darüber entscheidet. Wir beraten aber auch generell und schauen, ob andere Fördermittel beispielsweise von der Denkmalpflege oder aus dem Einsparprogramm zu bekommen sind." Die Bürgerversammlung zum Thema Dorferneuerung findet in Esch am Mittwoch, 23. Februar, um 19 Uhr im Bürgerhaus statt. Kontakt: Andreas Bollig, VG-Verwaltung, unter Telefon 06571/10758.

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