Dieselgeruch liegt am Pulvermaar in der Luft

Gillenfeld · Für die Schlepperfreunde Gillenfeld war das erste Sommer-Wochenende ein Erfolg. Rund 450 Freunde alter Traktoren sind mit ihren Landmaschinen zum zehnten Schleppertreffen in das Dorf am Pulvermaar gekommen.

Gillenfeld. "Das hier ist wie eine Riesenfamilie", erklärt Kurt Hendges, Vorsitzender der Gillenfelder Schlepperfreunde. Zum zehnten Mal hat der Verein zum Schleppertreffen in die Pulvermaar-Gemeinde eingeladen. Die Wiesen am Dorfrand füllen sich mit Traktoren und immer mehr Dieselgeruch liegt in der Luft.
Viele Freunde der alten Landmaschinen kommen aus der Umgebung, aber etliche Schlepper tragen auch Kennzeichen, die auf weite Anreisen schließen lassen. Darunter sind auch zwei mit dem Kennzeichen GZ für Günzburg an der Donau. Armin Schindler und Hermann Mayer haben die 470 Kilometer lange Strecke mit zwei Traktoren aus den 1950er Jahren in vier Tagen bewältigt. "Wir wollten das einfach mal selbst erleben", sagt Schindler. "Das ist ein gemütliches Reisen und man sieht viel von der Landschaft, aber körperlich anstrengend, wenn man jeden Tag zehn Stunden fährt", betont Mayer.

Mit dem Traktor balancieren



Hinter den Traktoren hängen kleine Anhänger mit Schlafkoje für die Übernachtungen zwischendurch. Auch bei Wolfgang Weber aus Zendscheid hängt eine rollende Übernachtungsmöglichkeit am Traktor. In dem Schäferwagen aus dem 19. Jahrhundert hat er vor zwei Jahren auf seiner Reise nach Santiago de Compostela geschlafen. An der Wand hängt die offizielle Urkunde, dass er mit seinem Gespann den Jakobsweg entlanggefahren ist.
Für Kinder haben die Schlepperfreunde ein Turnier auf die Beine gestellt, bei dem sie mit ihren Tret-Traktoren ihr Geschick zeigen können. Auch die Großen dürfen ihre Geschicklichkeit beweisen. Bei einer Traktorolympiade müssen sie auf einer Wippe den Traktor balancieren, rückwärts mit einer Stange am Hänger einen Ring aufspießen und im Dreierteam einen kleinen Traktor am Seil um einen Parcours ziehen. "Ohne die vielen Helfer aus den anderen Vereinen hier im Dorf könnten wir das Fest nicht stemmen", betont Peter Lauer von den Schlepperfreunden. Weil die Organisation des Schleppertreffens so gut funktioniert, können die Teilnehmer in aller Ruhe ihre "Dieselgespräche" führen und viele freuen sich auf das Treffen im nächsten Jahr. AIX

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