Soziales Ein neuer Eingang und die besten Wünsche

Dierscheid · Der kleine Noah ist drei Jahre alt und aufgrund einer seltenen Krankheit auf den Rollstuhl angewiesen. Die Dierscheider Feuerwehr hat für ihn ein Benefizkonzert organisiert, bei dem mehr als 20 000 Euro zusammengekommen sind.

 Noah und seine Eltern, Simone Quint und Volker Heinz, freuen sich über die Spende der Dierscheider Feuerwehr.

Noah und seine Eltern, Simone Quint und Volker Heinz, freuen sich über die Spende der Dierscheider Feuerwehr.

Foto: Christina Bents

Als Noah und seine Eltern auf die Helfer des Benefizkonzerts an der Dierscheider Hütte treffen, gibt es erst einmal einen großen Applaus für die Familie. Simone Quint, Noahs Mutter, ist sehr gerührt von den rund 30 Menschen, die sich an der Hütte versammelt haben, und muss sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischen. Sie sagt: „Es ist unglaublich, was hier passiert ist. Zum einen das Konzert, aber auch heute das Treffen ist einfach großartig.“

Und es wird noch besser, denn der Vorsitzende der Feuerwehr, Wolfgang Backes, hat die Spende für Noah in Form eines großen symbolischen Schecks dabei. Sagenhafte 21 700 Euro sind bei der Aktion der Feuerwehr (der TV berichtete) für den Jungen zusammengekommen, der an Spinaler Muskelatrophie (SMA) leidet. SMA ist eine seltene Form des Muskelschwunds, von der eines unter Tausend Kindern betroffen ist. Noah ist deshalb auf den Rollstuhl angewiesen.

Weder die Familie, noch die Feuerwehr hätten mit einer solchen Summe gerechnet. Wolfgang Backes sagt: „Das ganze hat eine Eigendynamik entwickelt, die wir so nicht vorausgesehen haben. Neben dem Erlös des Konzerts haben auch rund 130 Firmen, die wir angeschrieben hatten, gespendet.“ Simone Quint erklärt: „Wir hatten erst einmal gar keine Erwartungen, aber die Summe, die zusammengekommen ist, das ist schon utopisch.“

Mit dem Geld wird die Familie den Hauseingang für Noah umbauen, damit er barrierefrei hinein kann. „Momentan sind da mehrere Stufen. Es ist sehr schwierig, mit ihm ins Haus zu kommen, und auch den Bereich zum Garten wollen wir so gestalten, dass er selbstständig dorthin rollen kann.“ Wenn Noah in Zukunft größer und schwerer wird, soll auch ein Treppenlift eingebaut werden.

Drei Bands haben Anfang September an der Hütte gerockt, 800 Besucher und 30 Helfer waren am Abend da. Insgesamt haben 50 Menschen mitangepackt. Wolfgang Backes erklärt: „Die Party ging von abends 19 Uhr, und die letzten sind so gegen 6 Uhr morgens nach Hause. Die Mischung im Publikum und auf der Bühne hat gestimmt. Von zwölf bis 80 Jahren war alles vertreten.“ Auch die Musiker waren mit dem Abend zufrieden. Julian Kreienberg von der Band Auxtank berichtet: „Man hat sich gefühlt, wie auf einem Festival. Der Platz war gut gefüllt und alles gut organisiert.“

 Dem stimmt Alina Theis von der Band Basement zu: „Technik, Aufbau und Ablauf waren super geplant, es hat uns sehr viel Spaß gemacht.“ Ob es ein weiteres Hüttenrock in Dierscheid geben wird, lässt die Feuerwehr noch offen. „Momentan ist nichts geplant, aber ausschließen wollen wir es auch nicht“, so Backes. Die Familie von Noah ist von der Hilfsbereitschaft für ihren Sohn überwältigt. Neben der Dierscheider Feuerwehr haben noch viele weitere Menschen, für ihn gesammelt. „Eine Travestieshow im Gasthof Wolters hat stattgefunden, der Fanclub Rodter Teufel hatgeholfen, die Benefizradler und viele Privatpersonen haben uns nach den Presseberichten unterstützt. Das gibt uns Sicherheit, wenn man weiß, dass so viele Menschen einen stärken“, so die Mutter von Noah. Für den Kleinen geht es im nächsten Jahr an die Uniklinik in Köln, dort wird er am Programm „Ab auf die Beine“ teilnehmen, das sich an Patienten mit seiner Krankheit richtet. Vielleicht lernt er dort auch laufen, wobei mit der Krankheit auch sehr viele andere gesundheitliche Probleme einhergehen. Vier Wochen lang war er kurz nach seinem dritten Geburtstag krank.

Doch er ist, wie seine Mutter sagt, ein grundzufriedenes, fröhliches Kind, das aktuell Peppa Wutz aus der gleichnamigen Zeichentrickserie mag.

Den Kontakt zur Feuerwehr Dierscheid will die Familie auf jeden Fall weiter pflegen. „Das passt. Wir haben uns hier direkt zu Hause gefühlt.“

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