"Es ist gut, dass wir gewartet haben"

Etgert · In diesem Jahr wird investiert in Etgert, das sein Gemeindehaus energetisch saniert und den Glockenturm erneut auf solide Füße stellt. Trotz der hohen Investitionen wird der Ort aber nahezu schuldenfrei bleiben.

 Auch der Glockenturm (im Hintergrund rechts) wird saniert. Die Bleiglas-Motivfenster des Nordgiebels mit dem Spielplatz davor werden in eine Mehrfachverglasung eingepasst, die Holzkonstruktion wird ersetzt. Im Bild: Dominik Pauly (rechts) mit Jana-Sophie und Max. TV-Foto: Ursula Schmieder

Auch der Glockenturm (im Hintergrund rechts) wird saniert. Die Bleiglas-Motivfenster des Nordgiebels mit dem Spielplatz davor werden in eine Mehrfachverglasung eingepasst, die Holzkonstruktion wird ersetzt. Im Bild: Dominik Pauly (rechts) mit Jana-Sophie und Max. TV-Foto: Ursula Schmieder

Etgert. Haushalten zahlt sich aus. Diese Erfahrung macht derzeit der Hunsrückort Etgert. Das Dorf mit nur rund 60 Bürgern investiert in diesem Jahr 91 280 Euro und bleibt doch nahezu schuldenfrei. Ende 2012 werden sich die langfristigen Verbindlichkeiten der noch schuldenfreien Kommune voraussichtlich auf 5 000 Euro belaufen. Das angesichts der Bevölkerungszahl bemerkenswerte Kunststück gelingt dank jahrelanger konsequenter Sparsamkeit. Denn der Gemeinderat hat die Sanierung des Gemeindehauses und des Glockenturmes sowie den Ausbau eines Straßenstücks bisher hinausgeschoben. Dadurch konnten über die Jahre rund 50 000 Euro angespart werden, die nun Landesmittel aufstocken. Für Gemeindehaus und Glockenturm, insgesamt mit 76 000 Euro veranschlagt, sind 44 000 Euro genehmigt. Wie berichtet wird das Gemeindehaus energetisch auf den neuesten Stand gebracht, beim Turm wird die morsche Holz- durch eine Stahlkonstruktion ersetzt.
"Es ist doch gut, dass wir gewartet haben", kommentiert Ortsbürgermeister Manfred Schmidt. Denn der nun bewilligte Zuschuss wirkt sich günstig auf die Finanzierung aus. Der in diesem Jahr benötigte Kredit in Höhe von rund 29 000 Euro wird die Gemeinde bis auf vorgenannte 5 000 Euro nur kurzfristig belasten. Und 5 000 Euro seien ja angesichts der in diesem Jahr zu stemmenden Investitionen nicht viel, freut sich Schmidt.
Entscheidend ist der Wald


Überhaupt sei die finanzielle Situation des Dorfes sehr gut. Denn Etgert kann auch stolz sein auf seinen Ergebnishaushalt, aus dem die Pflichtaufgaben bestritten werden. Bei 78 000 Euro Erträgen und 88 000 Aufwendungen stehen unterm Strich zwar rund 10 000 Euro Minus. Doch da darin rein vorsorglich zu buchende Wertminderungen des Gemeindevermögens (Abschreibungen) stecken, relativiert sich das Resultat. Denn ohne die Abschreibungen würde sich laut Schmidt ein Plus von 3 600 Euro ergeben. Entsprechend solide ist die Eigenkapitalquote von 75,8 Prozent, die den Anteil des gemeindlichen Vermögens am Gesamtvermögen der Bilanzsumme aus Besitztümern wie Wald, Gebäuden, Straßen und Verbindlichkeiten beziffert. Entscheidenden Anteil daran hat der Wald. Denn Etgert ist nicht nur mit beachtlichen 5,8 Prozent am 350 Hektar (3,5 Quadratkilometer) großen Haardtwald beteiligt. Das Dorf ist auch Eigentümer von 130 Hektar Gemeindewald.

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