"Es wird nie mehr sein, wie es war"

Klausen · Mehr als 300 Gläubige waren zum Abschiedsgottesdienst von Pater Cletus Wingen OP (Orden der Prediger) in die Wallfahrtskirche gekommen. Aus gesundheitlichen Gründen verlässt er Klausen, wo er sechs Jahre als Superior (Ordensoberer) des Klosters tätig war. In der Pfarreiengemeinschaft Salmtal hatte er die Funktion des Kooperators inne.

Klausen. "Es wird nie mehr sein, wie es war, ich bin weg, au revoir", mit diesen Zeilen aus einem Lied von Mark Forster und Sido begann Pater Cletus Wingen OP seine letzte Predigt in der Wallfahrtskirche in Klausen. Viele Klausener und Menschen aus den Nachbarorten, beispielsweise aus Altrich oder Salmtal, wo er auch regelmäßig Gottesdienste gehalten hatte, kamen, um ihn zu verabschieden. Dabei wollte der 72-jährige gebürtige Kölner keine Reden und keine Geschenke, sondern fröhlich tschüs sagen. Der bescheidene Geistliche, der gerne mit dem Zug unterwegs war, konnte den Messbesuchern mit seinen Predigten, die von persönlichen Erlebnissen geprägt und mit feinem Humor gespickt waren, Denkanstöße geben, die in Erinnerung geblieben sind.
Gebürtiger Kölner


In den Filialkirchen in Krames und in Pohlbach wird man ihn auch nicht vergessen, denn er hat Pohlbach einen Kelch und Krames ein grünes Messgewand geschenkt. Die Küsterinnen der Filialkirchen Monika Bollig und Klara Spang nahmen die kostbaren Gaben in Empfang.
Nach Klausen kam Pater Cletus zunächst aushilfsweise. 2008 kam er ganz in den Wallfahrtsort und wurde Ordensoberer. Anton Groschowski, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, würdigte Pater Cletus für seinen besonderen Einsatz in der Wallfahrt und bei der Marienverehrung. Auch der Kirchenchor ließ es sich nicht nehmen, die Messe musikalisch zu gestalten.
Pater Cletus ist in Köln geboren, in Erftstadt aufgewachsen, hat ein naturwissenschaftliches Gymnasium in Köln besucht, indem "ein offener Geist herrschte und in dem ich gelernt habe, zu meinem Glauben zu stehen", wie er sagt. In Walberberg hat er Theologie studiert, war unter anderem in Vechta, Worms, Mainz, Hamburg und schließlich in Klausen seelsorgerisch tätig. Seine Abschiedspredigt beschloss er fast so, wie er sie begonnen hat mit einem "Es wird nie mehr sein, wie es war. Ich bin weg, tschüs und Amen." Die Gläubigen dankten ihm mit lang anhaltendem Applaus. Ob es einen Nachfolger für ihn geben wird, ist nicht bekannt.

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