Grüngut-Wege werden kürzer

THALFANG/MORBACH. Annahmestellen für Grüngut gibt es etliche. Doch in der Verbandsgemeinde Thalfang hatte sich bisher erst ein Landwirt gefunden. In dieser Woche hat sich das aber geändert.

Mit gutem Willen allein ist es nicht getan, wenn jemand gewillt ist, eine Annahmestelle für Grüngut einzurichten. So muss vor allem ein geeigneter und befestigter Platz da sein, auf dem das Grüngut beigefahren und gelagert werden kann. Um wilden Entsorgungen vorzubeugen, sollte dieser zudem abschließbar sein. Wer wie der Heidenburger Landwirt Günter Diederich ein Fahrsilo sein Eigen nennt, hat es da einfach. Zumal es abgesehen vom verkehrsgünstig gelegenen Platz ja auch Schlepper, Frontlader oder Miststreuer braucht. Außerdem davon muss auch der spätere Abtransport sowie das Aufbringen auf Ackerflächen gewährleistet sein. Wegen der vielen Voraussetzungen war Dietrich in der Verbandsgemeinde Thalfang bislang der Einzige, der eine Grüngut-Annahmestelle vorhält. Laut Stephan Müllers von der Kreisverwaltung hat sich das aber geändert. Ab sofort gibt es zwei weitere Grüngutstellen in der Region, und zwar in Hilscheid und Hundheim. Dass sich die Suche im Raum Thalfang so schwierig gestaltet hat, kann Müllers nachvollziehen. "Das geht wirklich nur dann, wenn man schon alles hat", macht der Abfallexperte deutlich. Sobald einer dafür investieren müsse, mache es keinen Sinn mehr. Denn was der Kreis dem Betreiber zahle, sei nur eine Aufwandsentschädigung für den Platz, die festen Öffnungszeiten und das spätere Ausbringen des Materials. Selbst der vermeintliche Vorteil, im Gegenzug wertvolles Düngegut zu erhalten, lohne den Einsatz nicht: "Das Material ist sehr mager und führt zu keiner Bodenverbesserung", weiß Müllers. Der einzige Nutzen für den Landwirt sei der, dass seine Maschinen etwas besser ausgelastet seien. Dass in Hilscheid eine Annahmestelle geöffnet hat, freut vor allem Bürger aus Thalfang und den Nachbargemeinden. Während in den Randlagen noch auf relativ nahe Stellen in den Nachbarverbandsgemeinden ausgewichen werden kann, mussten Thalfanger bis nach Heidenburg fahren. Im Raum Morbach sieht es dank der Landwirte Gerd Remmy, Hoxel, und Willi Feilen, Weiperath, besser aus. Zu seinen Erfahrungen meint Feilen: "Grundsätzlich wird das gut angenommen - der Platz dürfte manchmal sogar etwas größer sein." Für ihn ist es auch kein Problem, wenn jemand mal außerhalb der offiziellen Zeiten Grüngut abladen möchte. Ärgerlich findet er nur, wenn auch Müll entsorgt wird. "Das ist für mich enttäuschend", bedauert Feilen. Die Motorsäge, die er einmal im Grüngut entdeckte, sei allerdings wieder abgeholt worden. Glücklicherweise sind die schwarzen Schafe aber eindeutig in der Minderheit. Das bestätigt auch Diederich. Abgesehen von "ein, zwei Ausreißern" sind auch seine Erfahrungen "größtenteils positiv". Und das selbst bei den großen Mengen, die derzeit in seiner Annahmestelle lagern.

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