Heimatverein rettet Fährhäuschen

Das Fährhäuschen gegenüber von Erden ist saniert worden. Der Erdener Heimatverein hat sich für die Renovierung des denkmalgeschützten Gebäudes eingesetzt und viel Geld investiert. Nun ist es wieder in einem guten Zustand.

 Eine Statue des heiligen Nikolaus, Schutzpatron der Schiffer, hat der Heimatverein am Fährhäuschen anbringen lassen. Unser Foto zeigt Bildhauer Ulrich Wendhut, Klaus Lotz, Vorsitzender des Heimatvereins, und Dorfchronistin Gaby Comes (von links). TV-Foto: Winfried Simon

Eine Statue des heiligen Nikolaus, Schutzpatron der Schiffer, hat der Heimatverein am Fährhäuschen anbringen lassen. Unser Foto zeigt Bildhauer Ulrich Wendhut, Klaus Lotz, Vorsitzender des Heimatvereins, und Dorfchronistin Gaby Comes (von links). TV-Foto: Winfried Simon

Erden. (sim) Es war zuletzt in einem sehr schlimmen Zustand und drohte gänzlich zu verfallen. Das historische Fährhaus an der B 53 gegenüber von Erden ist dank des Engagements des Heimatvereins Erden nun gerettet. 18 000 Euro hat die Sanierung gekostet, 5000 Euro gibt das Land über die Denkmalpflege an Zuschuss. Viel Geld für den Verein, der hauptsächlich mit seinem Weinstand an der Wittlicher Säubrennerkirmes und am Bernkasteler Weinfest zu Einnahmen kommt.

Die Verhandlungen mit der Denkmalpflege gestalteten sich teilweise sehr schwierig, so Klaus Lotz, Vorsitzender des Heimatvereins. Nun sei man aber froh, dieses sehenswerte historische Gebäude vor dem Verfall gerettet zu haben. Der alte Putz wurde abgeschlagen und erneuert, und es wurde im oberen Teil wieder eine 80 Zentimeter hohe Sandsteinfigur des heiligen Nikolaus angebracht. Die Figur hat der Traben-Trarbacher Bildhauer Ulrich Wendhut geschaffen. Sankt Nikolaus ist der Schutzheilige der Schiffer und Seefahrer.

Zusätzlich erhält das Fährhäuschen noch zwei Aufschriften. Auf der linken Seite, Richtung Ürzig: "Gute Halfenschifferzeit, warst St. Nicolaus geweiht. Drum auch heute nimm in Hut, alles auf der Wasserflut". Und auf der rechten Seite, Richtung Kinheim: "Un komme mer en de Erdener Woog (=Waage), haneg dat Seil wird engezog. Helf Niclos durch die Fort (=Fahrt) ze Erz (=Ürzig), hojo mer Halfe gen die Kerz". Zur Erklärung: Genutzt wurde das Fährhäuschen in früheren Zeiten auch von den Halfen. Die Halfen waren starke Männer, die mit einem Pferdegespann vom Leinpfad aus beladene Schiffe flussaufwärts zogen.

Zwei Fährhäuschen hatte einst Erden. Das Fährhaus rechts der Mosel wurde im Zuge des Ausbaus der Landesstraße Richtung Lösnich abgerissen. Das Fährhaus auf der linken Moselseite verwahrloste immer mehr, nachdem der Fährbetrieb nach dem Bau der Erden-Lösnicher Brücke im Jahr 1967 eingestellt wurde. Zahlreiche Hochwasser hatten dem Häuschen zugesetzt.

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