Innovatives aus der Provinz

Die Energielandschaft in Morbach und die Weinkellerei Peter Mertes in Bernkastel-Kues standen auf dem Besuchsprogramm von Reinhard Bütikofer. Der ehemalige Grünen-Bundesvorsitzende zeigte sich angetan.

 Georg Graf von Walderdorff (rechts), einer der Mertes-Geschäftsführer, erläutert Reinhard Bütikofer den Ablauf in der Großkellerei. TV-Foto: Clemens Beckmann

Georg Graf von Walderdorff (rechts), einer der Mertes-Geschäftsführer, erläutert Reinhard Bütikofer den Ablauf in der Großkellerei. TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues/Morbach. (cb) Von wegen Provinz: Reinhard Bütikofer, von Ende 2002 bis Mitte November 2008 Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen und seit 2009 Mitglied des Europaparlaments, merkt bei seiner Tour im Wahlkreis 23 (Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach/ Morbach/Kirchberg) schnell, dass im Hunsrück und an der Mosel einiges zu bewegen ist.

Er zeigt sich beeindruckt von dem, was sich in der Energie-Landschaft Morbach und bei der Kellerei Mertes in Bernkastel-Kues tut. "Ökologie und Ökonomie passen zusammen", sagt er. "Die Energielandschaft bekommt Besuch aus der ganzen Welt, die Kellerei ist weltweit im Geschäft." In Morbach, so der 58-Jährige, hätten sich nach dem Abzug der Amerikaner "sehr engagierte Mitstreiter zusammengetan, die sich vorher nicht grün waren." Die Energielandschaft sei ein vorbildliches Konversionsprojekt, das von Kräften aus der Region getragen werde. Bütikofer "Es war nicht Mainz, das gesagt hat, so funktioniert es."

Bei der Firma Mertes, eine der größten deutschen Kellereien, wird mit Photovoltaik Strom erzeugt und gleichzeitig nach Möglichkeiten gesucht, Strom einzusparen. Das Abwasser, beispielsweise aus der Flaschen- und Tankreinigung, wird aufbereitet und dem Kreislauf wieder zur Verfügung gestellt.

Es sei ein Missverständnis zu glauben, dass grüne Politik nur mit Solaranlagen und Windrädern möglich sei, sagt der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz im EU-Parlament. Wo mit Rohstoffen und Energie verantwortungsvoll umgegangen werde, sei dies genauso. "Das gilt auch für Chemie- und Stahlunternehmen", hob er hervor. Dieser Einstellung müsse in allen Wirtschaftszweigen zum Durchbruch verholfen werden. "Nicht nur auf ein paar ökologischen Inseln", fordert er.

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