Klärschlamm- und Abwasser-Transporte nerven

Immer noch entsorgt der Flughafen Hahn große Mengen Abwässer der Start- und Landebahn in umliegenden Kläranlagen. Auch die Kläranlage Traben-Trarbach nahm bislang das Schmutzwasser auf. Zahlreiche Bürger beschweren sich über die nächtlichen Fahrten der Schwertransporter. Seit einer Woche liefert der Hahn kein Abwasser mehr in die Kläranlage, dafür fahren jetzt wieder vermehrt Klärschlammtransporte.

Traben-Trarbach. 25 000 Kubikmeter Abwasser vom Flughafen Frankfurt-Hahn hat in diesem Jahr die Kläranlage Traben-Trarbach aufgenommen und geklärt. Das macht rund 1000 Transporte. Die großen Schwertransporter pumpen das Abwasser aus dem riesigen Speicherbecken auf dem Flughafengelände und fahren es dann in die umliegenden Kläranlagen, unter anderem auch nach Traben-Trarbach. Die Verbandsgemeinde hatte im März vergangenen Jahres mit dem Flughafen einen entsprechenden Abnahmevertrag unterzeichnet - auch mit der Erlaubnis, dass die LKW auch nachts fahren dürfen. Mehrheitlich war der VG-Rat der Meinung, dass man dem Flughafen Hahn bei seinen Abwasserproblemen helfen müsse. Doch die Kehrseite der Medaille: Die Schwertransporter fahren am Tag und in der Nacht mitten durch die eng bebauten Stadtteile Trarbach und Traben. Sie passieren die Schottstraße und die Moselstraße in Trarbach, fahren über die Brücke, kommen durch die Post- und Bahnhofstraße in Traben und biegen schließlich in die Untere Kaiserstraße und dann in die Moseluferstraße ein. Die Anlieger sind inzwischen genervt. Hans Gutschmidt aus der Unteren Kaiserstraße: "Die kommen um die Ecke gedonnert, geben Gas und bremsen dann lautstark ab. Das macht richtig Krach. An ruhige Nächte ist nicht zu denken." Auch Heide Grimm, Konrad Weinzheimer, Ewald Biller und Ingrid Immich protestieren. Ingrid Immich: "Ich werde sogar bei geschlossenen Fenstern wach. Außerdem ist die Straße viel schlechter geworden."Schlechte Straßen sollen ausgebessert werden

Die betroffenen Anlieger überlegen, eine Unterschriftenaktion zu starten. Birgitte Weinzheimer: "Da kommen sicherlich weit mehr als 100 Unterschriften zusammen."Ein Gespräch mit VG-Chef Ulrich K. Weisgerber, sei, so Brigitte Weinzheimer, unbefriedigend verlaufen. Weisgerber habe keine konkreten Aussagen darüber gemacht, wie das Problem zu lösen sei. Dem TV sagte VG-Chef Weisgerber, dass es vor allem an den Stellen laut sei, wo sich Unebenheiten in der Straße befänden. Man werde, je nach Zuständigkeit, zusammen mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) und der Stadt diese Stellen reparieren. Nach Auskunft von Abwassermeister Diethelm Weirich von der Kläranlage Traben-Trarbach liefert der Flughafen seit einer Woche keine Abwässer mehr nach Traben-Trarbach. Allerdings würden nun im Spätsommer wieder vermehrt von großen Traktoren mit Tankanhängern Klärschlämme von der Kläranlage abgefahren, teilweise auch sehr spät abends. Rund acht Fahrten am Tag könnten es schon mal sein, so Weirich. Der Klärschlamm wird auf umliegende landwirtschaftliche Flächen gebracht.Maria Horbert, Pressesprecherin des Flughafens Frankfurt-Hahn, bestätigte gegenüber dem TV, dass die Abwassertransporte nach Traben-Trarbach eingestellt worden seien. In diesem Jahr werde die Kläranlage in Traben nicht mehr angefahren. Unterdessen läuft die Ausschreibung für die Kläranlage im Kyrbachtal nahe Sohren, die nach ihrer Fertigstellung neben der bestehenden Kläranlage in Dill das Abwasser der Start- und Landebahn aufnehmen wird. Bauherren der 15 Millionen Euro teuren Kläranlage sind die Verbandsgemeinde Kirchberg und der Zweckverband Flughafen Hahn.

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