Kleine Säle, großer Spaß

Bernkastel-Wittlich · Große Namen in der privaten Atmosphäre kleiner Säle: Das bieten die Eifel-Kulturtage. Rainer Laupichler hat sie zum siebten Mal gestemmt. Im TV-Interview blickt er auf die diesjährige Reihe zurück, die in Niederöfflingen begann und in Hetzerath endete.

 Rainer Laupichler, zieht Bilanz der Eifel Kulturtage. Foto: TV-Archiv/Sonja Sünnen

Rainer Laupichler, zieht Bilanz der Eifel Kulturtage. Foto: TV-Archiv/Sonja Sünnen

Bernkastel-Wittlich. Zum siebten Mal in Folge hat der Manderscheider Schauspieler Rainer Laupichler die Eifel-Kulturtage aufs Land gebracht. Mit dabei waren Magier (Jan Becker), prominente Schauspieler (Christoph Maria Herbst) und bekannte Autoren wie Wladimir Kaminer, der sich fast in der Eifel verfahren hätte, wie Rainer Laupichler im TV-Interview erzählt. Die Fragen stellte Redakteurin Sonja Sünnen.Im Rückblick: War es ein verflixtes siebtes Mal oder was bleibt besonders von 2013 in Erinnerung?Rainer Laupichler: Ich bin nicht sehr abergläubig, was die Kombination sieben und dreizehn betrifft. Nein, alles verlief rund, so dass wir zufrieden sind. Hals- und Beinbruch: Was wäre denn fast schiefgelaufen?Laupichler: Seit Jahren verläuft alles reibungslos. Gelegentliche Irritationen, die zum Alltagsgeschäft gehören, mal ausgenommen. Etwas unruhig wurde ich, als sich das Eintreffen von Wladimir Kaminer immer weiter verzögerte. Er traf sozusagen in letzter Minute ein, weil sein Navi ihn nach Greimerath in den Hochwald schicken wollte. Gott sei Dank rief er mich an, so dass ich ihn davon abhalten konnte … Was war für Sie persönlich unvergesslich und warum?Laupichler: Manchmal lehne ich mich innerlich zurück und genieße die Atmosphäre, die wir bei unseren Aufführungen haben. Unser Publikum versteht es prächtig, sich zu amüsieren. Andererseits sehen sie auch großzügig darüber hinweg, wenn es mal im Programmablauf einen kurzen Durchhänger gibt. Auch die Künstler bestätigen mir durchweg, dass sie sich sehr wohlfühlen und unser Publikum als äußerst angenehm empfinden.Haben Sie eigentlich so was wie ein "Goldenes Buch"?Laupichler: Wir legen tatsächlich ein Gästebuch in der Garderobe aus, in dem sich unsere Künstler verewigen. Gerhard Polt, Ben Becker, Wladimir Kaminer, Gurdrun Landgrebe und viele mehr. Naturgemäß sind die Eintragungen freundlicher Natur, aber manche gehen darüber hinaus, was uns natürlich freut und uns in unserem Tun bestärkt. Und wer hat die Goldene Berta gewonnen?Laupichler: Wir kennen den Gewinner der Goldenen Berta 2013, werde ihn aber erst später offiziell bekanntgeben. So viel sei verraten: Von 40 möglichen Punkten wurden 38,97 Punkte erreicht, und es handelt sich nicht um den, den alle als Preisträger im Kopf hatten, obwohl er einen fantastischen Auftritt hinlegte.Was haben Sie gemacht, um das Finale für dieses Jahr zu würdigen?Laupichler: Hätten wir eine feste Spielstätte, dann hätten wir sicherlich ein bißchen gefeiert, aber da wir noch alles abbauen müssen, die Rückfahrt vor uns haben und dann bereits zehn Stunden mit den Eifel-Kulturtagen zu tun hatten und wir in verschiedenen Orten wohnen, fällt das dann immer aus. Leider. Wir werden bald ein gemeinsames Essen machen und alles Revue passieren lassen und auch darüber nachdenken, wie wir uns verbessern können.Welcher der bisher bespielten Orte ist eigentlich Ihr liebster?Laupichler: Greimerath. Der Veranstaltungsort, der zum siebten Mal in Folge ausverkauft war und an dem man auch inhaltlich etwas ausprobieren kann. Einige andere entwickeln sich in die Richtung. Ich bin gespannt. Und was machen Sie jetzt? Herbstferien?Laupichler: Daran ist jezt nicht zu denken, weil viel Büroarbeit anliegt: Sponsorenmappen erstellen, Förderantrag beim Land stellen, Geschäftsabschluss 2013 und so weiter …Zum Abschluss: Danke. Wem wollen Sie denn danken und warum?Laupichler: Ich möchte ganz besonders meinem Team danken, das im Kern aus drei Personen besteht: Elisabeth Meides, die sich liebevoll um die Künstler kümmert, Marco Meides, der professionell die Technik beherrscht, und Werner Pelm, unserem Fotografen, der immer wieder tolle Fotos macht, die in einer Auswahl auf unserer Homepage unter "Galerie" zu bewundern sind. Zusätzlich stoßen am Abend noch alternierend Pit Schäfer und Doris Zeitler hinzu. Vor jeder Veranstaltung danke ich unserern Sponsoren, die uns über die Jahre hin immer wieder die Treue halten. Ohne sie ginge gar nichts. sosExtra

Der Spielplan der Eifel-Kulturtage hatte 15 Veranstaltungen, wovon zwei abgesagt werden mussten. Eine krankheitsbedingt und eine wegen mangeldem Interesse. Acht Veranstaltungen waren ausverkauft und die restlichen gut bis sehr gut besucht. Die Auslastung insgesamt lag bei mehr als 90 Prozent, bei 1800 Gästen in vorwiegend kleinen Hallen. Zur Veranstaltung mit Christoph Maria Herbst, die mit 330 Zuschauern ausverkauft war, hätte die doppelte Kartenmenge verkauft werden können. Die Veranstaltunsgreihe mit 85 000 Euro Umsatz fußt auf drei finanziellen Säulen: Sponsoren, dem Eintritt und der Förderung durch den Kultursommer Rheinland-Pfalz. Das Programm für 2014 steht und wird Anfang Januar auf der Homepage veröffentlicht. Bei den 14 Veranstaltungen sind dabei: Mathias Richling im Forum Daun; passend zur Fußball-WM 2014 der Publikumsliebling von Schalke 04 Gerald Asamoah, zweimal die Erfolgsnummer Kabarett à la surprise in Niederöfflingen und in Wengerohr, Stefan Bauer in Ulmen, André Hieronymus in Auderath, Carmela de Feo in Greimerath und Wladimir Kaminer in Cochem. Arenrath, Wittlich, die Abtei Himmerod sind weitere Veranstaltungsorte. sos

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