Lustiges Team in der Güterhalle

BERNKASTEL-KUES. Etwa 350 Wahlhelfer sorgten am Wahltag in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues für einen reibungslosen Ablauf. Ihr Einsatzort: eines der 34 Wahllokale. Ihr Lohn: 16 Euro.

Die meisten Wahlhelfer sind so genannte alte Hasen. Eduard Gaub, am Wahltag der Vorstand im Wahlbezirk 202 (Bernkastel-Kues), ist seit mehr als 30 Jahren dabei. Heinz Eckstein, der im gleichen Raum sitzt, aber dem Wahlbezirk 201 vorsteht, ist seit 20 Jahren bei Wahlen aktiv. Gaub spricht von bewährten Teams (bis zu neun Leute, die meist in zwei Schichten arbeiten). Bei Abstimmungen wie der Bundestagswahl bestehe auch die Chance, neue Leute einzuarbeiten. Marco Nothvogel ist ein solcher Neuling. Als Mitarbeiter der Verbandsgemeinde-Verwaltung traf ihn das Los nicht unvorbereitet. Denn es sind in erster Linie Leute aus den Kommunalparlamenten und aus dem öffentlichen Dienst, die für diesen Dienst verpflichtet und mit jeweils 16 Euro "Zehrgeld" entlohnt werden, erläutert Büroleiter Heiner Nilles Nothvogel ist nicht übermäßig stark an Politik interessiert. "Doch ich lerne Leute kennen und kann sie zuordnen", sagt er. In den Dörfern stellt der Gemeinderat traditionell das Wahlhelferteam, in der Stadt gestaltet sich die Suche wesentlich schwerer. Deshalb sind die Leute, die einmal dabei sind, danach meist immer dabei. So wie Hans-Peter Schimpgen. Doch der macht die Arbeit gern und sieht sie in einem Land mit freien Wahlen als staatsbürgerliche Pflicht. Frauen sind in diesen Gremien immer noch die Ausnahme. Sie sind nicht nur in den Parlamenten, sondern auch im öffentlichen Dienst weiter in der Minderheit, erläutert Nilles. Im Wahlbezirk 203 (Güterhalle Bernkastel-Kues) ist das etwas anders. Dort leitet Gudrun van Brandwijk das Team, zu dem zwei weitere Frauen gehören. Auch sie macht diesen Job schon seit seit 1981. "Wir verstehen uns gut", sagt sie. "Wir sind das lustigste Team", fügt Hans-Rudolf Bonerz an. Vielleicht sollten in Zukunft also doch mehr Frauen bei den Wahlen Dienst tun.

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