Manderscheider packen es an

MANDERSCHEID. (mai) Das Projekt Stadtmarketing kommt voran: Viele Ansatzpunkte ergaben sich aus der Fragebogenaktion des Gewerbevereins. Arbeitskreise wurden gegründet.

Das Resümee von Lutz Wetzlar nach der Veranstaltung in der Heidsmühle war durchweg positiv: "Ich habe das Gefühl, meine Auswertung war richtig: Hier im Ort gibt es die Bereitschaft mitzuwirken, es gibt Optimismus und Gestaltungswillen." Zuvor hatte der motivierende Fachmann für Dorf- und Regionalentwicklung den etwa 35 Zuhörern die Auswertung der Fragebogenaktion des Gewerbevereins vorgestellt. Mit der Aktion will der Gewerbeverein die Entwicklung des Zukunfts- beziehungsweise Stadtmarketing-Konzepts für Manderscheid anstoßen. Vor einigen Monaten hatte es bereits eine Infoveranstaltung dazu gegeben (der TV berichtete). Viele Bürger beim Stadtmarketingprozess mitzunehmen sei wichtig, schickte Wetzlar vorweg. Die geringe Beteiligung an der Fragebogenaktion (unter zehn Prozent der 1300 Bürger) sah Wetzlar zwar als statistisch problematisch an. Es sei jedoch eine Linie zu erkennen, die weiter helfe, sagte er. So beispielsweise bei der Lebensqualität. Mehr als 50 Prozent der Befragten gaben an, damit (recht) zufrieden zu sein. Als Stärken Manderscheids wurden Ruhe und angenehmes Wohnen, Freundlichkeit, das Sportangebot und die lebendige Umgebung genannt. Die Stadt sei gut für junge Familien, hieß es. Als Schwächen nannten die Befragten Langeweile, Stillstand, negatives Denken, Sturheit, das Fehlen gewerblicher Arbeitsplätze sowie zu wenig Sportangebote und Events für Jugendliche. Der Tourismus und die Gäste im Ort wurden von den Befragten prinzipiell positiv gesehen, doch meinten Kritiker, es gebe zu wenige Gästebetten, die Unterbringungen und Gaststätten seien oft veraltet und der Kurpark ungepflegt. Auch beim Einkaufen wurde die Freundlichkeit gelobt, Warenangebot und -präsentation bekamen hingegen schlechte Noten. Bei aller Kritik, Wetzlar unterstrich das Positive: Die Grundversorgung in Manderscheid, einer Stadt mit überdurchschnittlich vielen Arbeitsplätzen im Vergleich zur Einwohnerzahl, sei gut. Es gebe eine hohe Identifikation mit dem Ort. Viele Verbesserungen wie beispielsweise eine Disko für Jugendliche, seien ohne Investitionen, aber mit persönlichem Einsatz zu erreichen. Nach kurzer Diskussion, die der Vorsitzende des Gewerbevereins, Michael Moll, leitete, wurden drei Arbeitskreise ins Leben gerufen: Lebensqualität, Freizeit und Erholung sowie Einkaufsmöglichkeiten und Versorgung. Nach wenigen Treffen sollen sie die ersten Aufgaben angehen. Ein weiterer Arbeitskreis macht sich dann über das Übergeordnete, die Zukunftsvision, Gedanken. Der gesamte Prozess wird von den Moderatoren der Arbeitskreise, der Verwaltung und dem Stadtrat gelenkt. Die Resonanz schien auch abseits der Arbeitskreise positiv: Die meisten Besucher unterhielten sich anschließend sehr angeregt.

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