Mehrheit für den Soonwald-Nationalpark

Argenthal · Wird der Soonwald zum Nationalpark? Diese Frage beschäftigt Kommunalpolitiker, Forstleute, Brennholzmacher, Touristiker und Naturschützer auf beiden Seiten des Soonwaldkamms.

Argenthal. Der Trägerverein des Naturparks hatte zur offenen Mitgliederversammlung in die Kurpfalzhalle geladen und am Ende der Veranstaltung zur unverbindlichen Probeabstimmung gebeten. Das Ergebnis war eindeutig: Die Mehrheit der rund 150 Anwesenden votierte für die Option, den Prozess zur Umwandlung großer Bereiche des Soonwaldes zum ersten rheinland-pfälzischen Nationalpark weiterzuverfolgen.
Landrat Bertram Fleck, in Personalunion auch Vorsitzender des Trägervereins, legte großen Wert auf dieses Votum. "Ich will wissen, wohin der Weg führen soll." Bis Ende des Jahres sollen die fünf in die engere Wahl gekommenen Regionen ihr Interesse bekunden. "Wir müssen uns positionieren und Mainz ganz klar signalisieren, was wir wollen", betonte Fleck. Er unterstrich gleichzeitig aber die Unverbindlichkeit dieses Votums: "Sie können jederzeit zurück." Einmütigkeit herrschte beim Vorstand des Trägervereins, in Richtung Nationalpark zu gehen.
Im Publikum selbst war ein Nord-Süd-Gefälle zu verzeichnen. Von der zu Bad Kreuznach gehörenden südlichen Soonwaldseite kamen bedeutend mehr Gegenstimmen und Enthaltungen als von dem kleineren nördlichen Bereich im Rhein-Hunsrück-Kreis.
Bei einer weiteren Probeabstimmung, zu der nur die 32 anwesenden Mitglieder des Trägervereins zugelassen waren, fiel das Ergebnis knapper aus. Auch dabei kam der überwiegende Teil der Ablehnung von der Südseite. Vor der Abstimmung ging Staatssekretär Thomas Griese, "Nationalpark-Beauftragter" der Landesregierung, auf Werbetour.
Rund 10 000 Hektar groß soll der Nationalpark werden und ausschließlich im Bereich des Staatswaldes entstehen. 75 Prozent gehören zur Kernzone, in der nach einer Übergangsphase die Natur sich selbst überlassen bleibt. Das übrige Viertel kann weiterhin genutzt werden.
Für Griese ist ein Nationalpark die beste Möglichkeit, mit der höchsten Schutzstufe wertvolle Landschaften und ökologische Schätze für zukünftige Generationen zu sichern. Gleichzeitig ist er auch ein Instrument der Regionalentwicklung mit vielfältigen Möglichkeiten. WD

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