Miteinander leben im Mühlenhof

Veldenz · Die Pläne für ein privates Mehrgenerationenwohnprojekt in Veldenz laufen auf Hochtouren. Auf einem Gelände am Ortseingang aus Richtung Mülheim ist eine hofartige schwellenfreie Anlage geplant, die an das Nahwärmenetz des gegenüber gelegenen Neubaugebietes angeschlossen werden soll.

 Auf dieser vom Veldenzer Bach halbinselartig umflossenen Parzelle ist ein Mehrgenerationenprojekt geplant. Das rostige Mühlrad (vorne links) erinnert an die Mühle, die einst auf diesem Grundstück stand. TV-Foto: Ursula Schmieder

Auf dieser vom Veldenzer Bach halbinselartig umflossenen Parzelle ist ein Mehrgenerationenprojekt geplant. Das rostige Mühlrad (vorne links) erinnert an die Mühle, die einst auf diesem Grundstück stand. TV-Foto: Ursula Schmieder

Veldenz. Ein kleines Dorf im Dorf soll in Veldenz auf einem Gelände entstehen, auf dem einst eine Mühle stand. Statt eines größeren Komplexes sieht das Mehrgenerationenprojekt zweigeschossige Wohnhäuser mit ausbaufähigem Dachgeschoss vor. Etwa sechs bis acht Wohneinheiten sollen sich um einen zentralen Platz gruppieren und ein Kommunikationszentrum für die Bewohner schaffen.
Ziel ist es, eine Art Wohnhof, vergleichbar einem größeren Gehöft, zu schaffen. Laut Friedhelm Schultheis, aus Burgen stammender Mainzer Architekt, richtet sich das Projekt an Menschen, die ein tolerantes Miteinander leben wollen. Senioren, die das Spielen von Kindern nicht als Lärm empfinden, sollen sich dort ebenso wohlfühlen, wie junge Familien. Jüngere Käufer oder Mieter sollten bereit sein, Ältere mit ihren Eigenheiten zu akzeptieren und sie auch bei der Betreuung ihrer Kinder mit einzubeziehen.
Den aktuellen Stand der Planungen hat sein Kinderbeuerner Kollege Werner Simon kürzlich dem Gemeinderat vorgestellt. Während Schultheis die bauliche Planung in Händen hat, koordiniert Simon vom gleichnamigen Architekturbüro die Vorkehrungen für eine Bebauung des Geländes.
Gärten mit Zugang zum Bach


Laut Simon sind im Rahmen des seitens der Europäischen Union vorgeschriebenen Scoping-Verfahrens bereits Anregungen der Umweltbehörde oder von Städteplanern in die Planung mit eingeflossen. Ein wichtiger Aspekt seien "empfindliche Biotopstrukturen". Denn die vom Veldenzer Bach halbinselartig begrenzte, etwa einen halben Hektar große Fläche, liegt teils im Überschwemmungsgebiet. Daher sind auch nur rund 60 Prozent des Grundstücks bebaubar, was aber auch Vorteile bietet. So sind laut Schultheis beispielsweise zum Wasser hin Gärten für die Häuser vorgesehen, die alle einen Zugang zum Bach erhalten sollen. "Große Grundstücke machen den Reiz aus, auf dem Land zu wohnen", begründet er den Plan. Mit Rücksicht auf alle Generationen werde zudem schwellenfrei gebaut. Außerdem sollen natürliche Materialien verbaut und die Heizungen der Häuser an die Nahwärmeversorgung des Neubaugebietes Flurwiesen angeschlossen werden.
Was noch fehlt, ist ein passender Financier. "Wir suchen einen Investor, der diesen Gedanken verinnerlicht und auch umsetzt", sagt Schultheis. Eigentümer des Geländes ist Susanne Conrad aus Brauneberg. Ihre Mutter Hilde Conrad erinnert sich noch gut an die Mühle, die dort früher stand, und an die verstorbenen früheren Eigentümer, Verwandte von ihr. Daher war es für sie auch nie in Frage gekommen, das Gelände zu verkaufen. "Für mich war das immer ein Stück Herzblut", sagt sie. Nach dem Abriss der alten Mühlengebäude im Frühjahr ist der Weg frei für neues Leben im Mühlenhof.
Einen ersten entscheidenden Schritt hatte der Gemeinderat getan, der vor Monaten beschloss, den Bebauungsplan für das Mehrgenerationenhaus Mühlenhof aufzustellen. urs

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