Nationalpark: Sprecher der Arbeitskreise ziehen Bilanz

Birkenfeld · Was genau in den Foren der Nationalpark-Arbeitskreise passiert, das sei vielen Menschen in der Region nicht klar. Das haben die Sprecher der Arbeitskreise bei ihrer jüngsten Tagung festgestellt. Diese Foren sollen offene Plattformen für alle interessierte Bürger bleiben. Und die Diskussion und die Bürgerbeteiligung soll auch nach der geplanten Vorstellung des Landeskonzepts am Ende September weiter gehen.

Birkenfeld. Nach längerer Pause haben sich Sprecher der Bürger-Arbeitskreise zum Nationalparkprojekt erneut getroffen. Gemeinsam wurde der bisherige Weg betrachtet.
Die Teilnehmer kritisierten, dass vielen Menschen in der Region offenbar noch nicht klar sei, dass in diesen Foren die Vertreter des Ministeriums aus ihrer Arbeits- und Entwicklungswerkstatt zum Landeskonzept berichten.
Landeskonzept Ende September


Das Land ziehe nicht ein fertiges Konzept aus der Schublade, sondern es würden alle Fragen und Sorgen aus der Region zusammengestellt und mit den naturschutzfachlichen Rahmenbedingungen abgestimmt. Die Sprecher möchten, dass die Arbeitskreise auch nach der Vorstellung des Landeskonzepts (geplant Ende September) weiterhin eine offene Plattform für alle Interessierten sein werden, bei der das Landeskonzept diskutiert und mit den Arbeitsergebnissen der Bürger abgeglichen werden kann.
Zu dem von Politikern eingebrachten Vorschlag der Bürgerbefragung kam es zu einer regen Diskussion. Grundsätzlich war man einig, dass in unserer Gesellschaft eine intensive Informations- und Beteiligungskultur noch nicht üblich ist.
Bürgerbeteilung ernst nehmen


Viele Gemeinden hätten sich mit der entwickelten Vision für die Region noch nicht befasst. Eine Vision oder ein Leitbild, wie etwa von Alt-Landrat Theilen formuliert, sei notwendig, um miteinander Ziele entwickeln und erreichen zu können. Zum anderen dürfe das Projekt Nationalpark nicht alleine für sich betrachtet werden. Was mit und aus diesem Projekt in der Region entstehen kann, liege auch an den Menschen vor Ort und deren Beteiligung, waren sich die Sprecher einig.
Es müsse von Seite der Entscheidungsträger deutlich gemacht werden, dass die Bürgerbeteiligung ernst genommen wird und der Kulturwandel zu einer starken Beteiligung der Bürger vom Land mitgetragen und gefördert wird. Auch wenn im zweiten Nationalparkforum die Beteiligung der Bürger benannt und beschrieben wurde, ist dies den Arbeitskreisvertretern noch nicht verbindlich genug. Sie wünschen sich hierzu mehr Rücksprache und weitere Unterstützung.
Vielfältige Moderation


Auch unterstützen die Arbeitskreissprecher die Pläne und Überlegungen, zusammen mit Kooperationspartnern eine Qualifizierung zur Moderation von Beteiligungsprozessen zu ermöglichen. Wenn hieran Vertreter der Verwaltungen, Unternehmen, Politik, Landesforsten, Vereinen, Umweltcampus und der Arbeitskreise teilnehmen würden, wären eine gute Vernetzung und eine Vielzahl von Beteiligungsmoderatoren mit unterschiedlichen Zusatzkompetenzen in der Region gegeben. Dadurch würde die Beteiligung in die Breite getragen. Das könnte langfristig den Gemeinden nutzen.
Die Arbeitskreise sind weiter offen für alle Bürger aus der Region, unabhängig von deren Haltung zum Nationalpark. Hier bedauerten die Teilnehmer der Runde, dass zwar Gegner und Kritiker des Projektes in den Arbeitskreisen anwesend waren, man aber kein Vorstandsmitglied in den Arbeitskreisen begrüßen konnte. Vermisst wurde bislang auch eine Rückmeldung und Einbeziehung der konkreten Verbesserungsvorschläge bei der Planung und Ausgestaltung der regenerativen Energien in der Region. red

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