Pilger gehen fürs Klima zu Fuß nach Paris

Trier · Seit dem 13. September sind Hunderte Menschen zu Fuß unterwegs. Sie machen sich gemeinsam von Flensburg aus auf einen Pilgermarsch zur UN-Klimakonferenz. Ihr Ziel ist Paris, aber auch, ein Zeichen für Klimagerechtigkeit zu setzen. Eine Station auf ihrem Weg war nach 800 Kilometern Trier.

 Mit ihrem Marsch und der Teilnahme an lokalen Workshops wollen sie einen Beitrag für ein besseres Klima leisten: Gabi Hartmann, Martina Koster und Maria Conrady-Eiden aus Trier. TV-Foto: Cordula Fischer

Mit ihrem Marsch und der Teilnahme an lokalen Workshops wollen sie einen Beitrag für ein besseres Klima leisten: Gabi Hartmann, Martina Koster und Maria Conrady-Eiden aus Trier. TV-Foto: Cordula Fischer

Foto: (h_st )

Trier. "Geht doch!" Dieser Aufforderung kommen Maria Conrady-Eiden (49) von der Kita Mutterhaus und ihre Kolleginnen von der Kita St. Clemens Ruwer, Martina Koster (56) und Gabi Hartmann (48), am Mittwoch nach. Die drei Erzieherinnen sind für einen Tag von ihren Kitas freigestellt worden, um zu pilgern. Von Trier nach Nittel soll sie ihr Weg führen. "Um ein Stück zu sich selbst zu finden", sagt Martina Koster. Das ist aber nicht das einzige Ziel der drei Frauen. "Es ist ein tolles Angebot. Wir sind auch für mehr Klimagerechtigkeit dabei und können so ein Zeichen setzen", sagt Maria Conrady-Eiden. Auch in ihrem Alltag gehe sie viel zu Fuß, und sie versuche, "Energie zu sparen, wo es machbar ist", sagt Gabi Hartmann.
Das ist auch für Wolfgang Zarth aus Hamburg eine Motivation. Der 68-Jährige geht aber nicht nur eine Teiletappe mit, er will den gesamten Pilgerweg zurücklegen. Am 13. September ist er mit anderen Menschen in Flensburg gestartet. 800 Kilometer später, in Trier, musste er seine Schuhe das erste Mal neu besohlen lassen. Denn die müssen auch den Rest der Strecke halten. Zarth will bis nach Paris pilgern.
Ankunft dort ist am 28. November. "Das war von vornherein das Ziel", sagt er. Dazu bewogen haben ihn mehrere Gründe. Natürlich sei es "eine persönliche Herausforderung, aber ich sehe das auch als einen politischen Auftrag". Er sei zwar nicht der amerikanische Präsident, aber er könne eine persönliche Entscheidung treffen, wie er sein Leben gestalte. "Ich versuche, so wenig wie möglich auf Kosten anderer, der Natur, der nachfolgenden Generation, der armen Länder im Süden zu leben." Es gehe um einen bewussten Umgang mit Ressourcen, Bewusstseinsbildung, Aufklärung.
Die Resonanz auf den Pilgerweg, den ein ökumenisches Bündnis aus Landeskirchen, Diözesen, christlichen Entwicklungsdiensten, Missionswerken und (Jugend-)Verbänden organisiert hat, sei groß und überwiegend positiv, sagt Volker Clasen. Der 73-Jährige aus Pinneberg beschäftigt sich seit Februar mit dieser Aktion, arbeitet im Organisationsteam mit, das die Strecke von Flensburg bis Paris festgelegt hat. Bis zur übernächsten Station in Perl ist er noch dabei, transportiert das Gepäck der Pilger. Damit ist für ihn aber noch nicht ganz Schluss: Der 73-Jährige will einen weiteren persönlichen Beitrag leisten, "ab dem 1. November für ein Jahr Konsumverzicht leben". cofiExtra

In Trier machen sich etwa 40 Pilger auf die nächste Etappe des ökumenischen Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit.Nach 1470 Kilometern endet der Weg in Paris. Dort wird bei der UN-Klimakonferenz (30. November bis 11. Dezember) ein neues internationales Klimaabkommen beschlossen. Der Pilgerweg macht im Vorfeld auf die globale Dimension des Klimawandels aufmerksam. cofi

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