Reifenstecher geht in Kövenig um

KRÖV-KÖVENIG. In Kövenig treibt ein Reifenstecher sein Unwesen. An mindestens acht Fahrzeugen beziehungsweise PKW-Anhängern wurden in den vergangenen zwei Jahren die Reifen zerstochen. Es kam schon zu gefährlichen Zwischenfällen.

Markus Nitz dachte zunächst an ein defektes Radlager. Als er morgens mit seinem PKW nach Bernkastel zu seiner Arbeitsstätte fuhr, vernahm er "ruckende Geräusche". Kein Grund, das Auto sofort an die Seite zu fahren und abzustellen. Auf der Nachhausefahrt wurde das Geräusch aber heftiger. Markus Nitz war jetzt doch beunruhigt. Er stoppte seinen Wagen und erlebte eine böse Überraschung. Nur noch zwei Muttern hielten den Reifen an der Achse, und diese waren bereits weit gelockert und drohten jeden Moment abzufallen. Nicht auszudenken, wenn er weitergefahren wäre und das Rad sich bei hoher Geschwindigkeit gelöst hätte. Jemand musste an dem Rad manipuliert haben.Während der Fahrt platzte Reifen

Einige Monate zuvor hatte Markus Nitz bereits ein ähnliches Erlebnis. Während der Fahrt platzte ein Reifen, das Fahrzeug war nicht mehr zu kontrollieren und Nitz fuhr in den Graben. Der Blechschaden war erheblich. Der Grund für den Reifenplatzer: Jemand hatte zuvor dreimal mit einem spitzen Gegenstand in den Reifen gestochen.In der Folge häuften sich in Kövenig die Fälle von Reifenstecherei. Am Fahrzeug von Jeanette Nitz, der Ehefrau von Markus Nitz, wurden in der Nacht die beiden Reifen auf der Fahrerseite zerstochen.Ein weiteres Opfern des oder der Reifenstecher wurde Astrid Bindges im Frühjahr 2002. Ein Reifen wies mehrere Einstiche auf. Ehemann Wolfgang Bindges, er ist Ortsvorsteher in Kövenig: "In den meisten Fällen standen die Fahrzeuge am Moselufer, dort wo es dunkel ist und der Täter nicht so leicht entdeckt werden kann."Besonders schlimm erwischte es nach Aussage von Wolfgang Bindges einen Kölner Bürger, der in Kövenig ein Wochenendhaus besitzt. Er prallte nach einem Reifenplatzer gegen eine Wand. Zum Glück blieb er unverletzt, das Fahrzeug war aber schrottreif.Nägel unter die Reifen gelegt

Schrotthändler Karl Dandler beklagt drei zerstochene Reifen an seinem LKW, außerdem zerstörten der oder die Täter Lampen und Blinker an dem Laster. Auch am Auto seines Vaters wurden vor kurzem Reifen zerstochen. Der jüngste Fall ereignete sich vor einer Woche. Unbekannte hatten unter die Reifen eins PKW "fachmännisch" sechs Zentimeter lange Nägel gelegt. Die Autobesitzerin entdeckte den "Anschlag" nur per Zufall, so dass Schlimmeres verhindert werden konnte.Ortsvorsteher Wolfgang Bindges hat ein gewisses "Tatmuster" ausgemacht. Alle Betroffenen wohnen in der Kirchstraße und die Reifen werden fast immer an der Autoseite zerstochen, wo der oder die Täter nur schwer erkannt werden können. Inzwischen hat sich der Schaden auf einen fünfstelligen Betrag summiert.Reinhard Rothgerber vom Polizeipräsidium Trier erklärt auf TV -Anfrage, dass es sich bei solchen Fällen zumeist um blinde Zerstörungswut handelt. Es sei schwer den Tätern beizukommen. "Augen offen halten und auch die Nachbarschaft dafür sensibilisieren", mehr könne man nicht tun.

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