Schafe ohne Schafspelz

Neue Einwohner in Malborn: Sie stammen von auswärts, zumindest dem Namen nach sogar aus dem fernern Kamerun. Schon im ersten Jahr ihres Zuzuges haben sie sich reichlich vermehrt: Aus drei "Neubürgern" wurden inzwischen fünf.

Und das Quintett hat sich im zweitgrößten Ort der Verbandsgemeinde schon reichlich Sympathien erworben. Nicht nur die elfjährige Anna Lena (11) und Jule (8) haben die zutraulichen Tiere auf einer Weide am Ortsrand bereits in ihr Herz geschlossen. Doch wie bei Zuzüglern üblich, gab‘s auch schon reichlich Gespräch. "Sind das nicht süße Zicklein", hieß es, als sich kürzlich Nachwuchs einstellte. Doch der ein oder andere aufmerksame Passant runzelte denn doch die Stirn, als er eine Aufforderung am Zaun las, die Tiere nicht mit Brot oder Gemüseresten zu füttern. Verwunderung löste nicht der Hinweis selbst, als vielmehr die Anrede "Liebe Schaffreunde" samt der Unterschrift "Eure Kamerun-Schafe Fritz , Marie und Bienchen " aus. Will da jemand weniger sachkundige Mitmenschen auf den Arm nehmen? Sie sehen aus wie Ziegen, sie meckern wie Ziegen, aber es sind ..... Schafe? Dem TV war dies eine Recherche wert. Bei den inzwischen fünf Tieren - der Nachwuchs ist zwei und vier Wochen alt - handelt es nach Angaben ihrer Besitzerin Petra Hogh aus Mehring tatsächlich um Schafe. Die spezielle Rasse der Kamerunschafe habe zugegebenermaßen eine große Ähnlichkeit mit Ziegen. Vor allem müssen sie im Gegensatz zu anderen Schafen nicht geschoren werden. Ein eindeutiges Merkmal zumindest der männlichen Ziegenpopulation fehlt Schafsbock Fritz: Er verströmt im Vergleich zu den Ziegen-Männern keinen unangenehmen Duft. Die Nasenprobe ist erlaubt. In diesem speziellen Fall handelt es sich also wirklich um Schafe ohne Schafspelz. "Wir halten sie vor allem als Rasenmäher", erklärt die Landschaftsgärtnerin. Hogh hat mit ihrer Familie am Rande von Malborn Bauland gekauft. "Und am Wochenende stets mit den Gartengerätschaften hin und herzufahren", das war ihnen viel zu umständlich. Freund Paul Port aus Reinsfeld, selbst ein Freund dieser Tiere, hatte die "tierische" Lösung parat. Anna Lena und Jule wissen die Entscheidung der Mehringer Familie sehr zu schätzen. Sie ziehen Fritz, Marie, Bienchen und den Nachwuchs jedem leblosen Rasenmäher vor. (iro)

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