Schuss vor den Bug

"Wenn's dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis", sagt der Volksmund. Ein Tänzchen auf glattem Terrain wagt zur Zeit auch die Kreis-CDU, wie die Nominierung der Kandidaten für den Kreistag gezeigt hat.

Offenbar fühlen sich die Christdemokraten, die ja bereits über die Mehrheit der Kreistagssitze verfügen, so siegessicher, dass sie sich vor der Kommunalwahl am 13. Juni den Luxus leisten, Denkzettel in den eigenen Reihen zu verteilen. Anders sind die vielen Nein-Stimmen gegen Otto Maria Bastgen, aber auch einige andere Kandidaten, nicht zu erklären. Die Abstimmung zeigt auch, dass die Basis nicht mit allem einverstanden ist, was die führenden Köpfe der Partei beschließen. Insbesondere die Nominierung der CDU-Bürgermeister für den Kreistag stößt auf Kritik. Die Verwaltungschefs spielen schon in ihren Verbandsgemeinden die erste Geige, denkt so manches Mitglied, jetzt beanspruchen die "Profis" auch noch die Mandate im Kreistag. Bastgen, Hangert und Weisgerber haben diesen Unmut der Delegierten bei ihren Wahlergebnissen durch etliche Gegenstimmen zu spüren bekommen. Das war ein Schuss vor den Bug, der das Regieren im Kreis nicht einfacher machen wird. a.follmann@volksfreund.de

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