Schwarzweißes Glückskind

BERNKASTEL-KUES. (mbl) Die Frühlingssonne bringt es an den Tag - aus dem grauen hässlichen Entlein wird ein strahlend weißer Schwan. Rund 100 Schüler der Ballettschule Ute Lichter setzten die Geschichte tänzerisch auf der Bühne der Mosellandhalle um.

 Natürlich durfte auch eine der Hauptpersonen, der Komponist Friedrich Radermacher, inmitten der Ballettschar nicht fehlen.Foto: Marita Blahak

Natürlich durfte auch eine der Hauptpersonen, der Komponist Friedrich Radermacher, inmitten der Ballettschar nicht fehlen.Foto: Marita Blahak

Stürmischer Beifall des Publikums galt den Mitwirkenden, den Choreographen Ute Lichter und Isa Keil sowie dem zehnköpfigen Orchester unter Leitung von Wolfgang Lichter. Natürlich durfte auch eine der Hauptpersonen, der Komponist Friedrich Radermacher, inmitten der Ballettschar nicht fehlen und erschien im Arm des "hässlichen" Entleins auf der Bühne. "Ein Genuss für Augen und Ohren", war aus dem Publikum zu vernehmen. Und für alle auf der Bühne war es ein ganz besonderes Erlebnis, eine Uraufführung - ein Werk, das noch keiner auf der Welt gesehen und gehört hat - mit aus der Taufe zu heben. "Es war Sommer...", begann Erzähler Guido Adam das Märchen, und die Geschichte nahm ihren Lauf. Alle, von den kleinen Tanzfröschen und Küken über Storch, Enten, Gänse, Hühner, Moorgeist, Jäger, Katze, Bauernfamilie, Schwäne und Vöglein hatten ihren Part. Den Ballettschülern gelang es hervorragend, sich in das Wesen der Tiere und Menschen hineinzuversetzen und durch Tanz und Mimik deren Charakter auszudrücken. Die Ballettmusik gab dem Märchen den inneren und äußeren "Rahmen". Ob mit den lustigen, lebhaften (Stepp-)Tänzen der einzelnen Gruppen, der Untermalung der pantomimischen Szene, der Darstellung des inneren Zustands des leidenden Entleins oder der hellen Freude am guten Ende - das Kammerorchester drückte mit der anspruchsvollen Musik Radermachers einfühlsam die Emotionalität der Geschichte aus. Das Tanztheater bestach durch sein "Gesamtbild", denn neben Musik und Tanz waren es auch Kostüme und Kulissen, die den Aufführungen ihren besonderen Reiz verliehen. Ingrid Franzen und Christa Mihm gaben den Szenen mit künstlerisch gestalteten Bildern einen professionellen Rahmen, fantastisch die Kostümausttattung der Figuren, entworfen von Christiane Lichter und genäht von Ute Lichter unter Mithilfe von Eltern. Für die passende Maske sorgten Heike und Anja vom Salon Krüger. Die Geschichte blieb nicht ohne Wirkung beim Publikum, das Mitleid mit dem grauen Entlein zeigte. Da war die Freude um so größer, als eines schönen Frühlingsmorgens das graue Entlein sich in einen schönen weißen Schwan verwandelte, den jeder umschwärmte. Das Glück war perfekt, als sich ein schwarzer Schwanenjüngling in das Schwanenfräulein verliebte und der Storch die beiden mit einem kleinen schwarzweißen Schwanenbaby beglückte. "Und dann kamen auch die Enten wieder", schloss der Erzähler, "denn ohne sie hätte die ganze Geschichte gar nicht angefangen…".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort