Büdlich/Breit. Eben noch haben sie schwungvoll Ernst Moschs "Wir sind Kinder von der Eger" geschmettert, dann stimmen die Musiker des Vereins Harmonie Büdlich-Breit bereits leisere, aber nicht minder beeindruckende Töne zeitgenössischer niederländischer Komponisten an. Mit Jakob de Haans Werken nehmen sie ihre Zuhörer musikalisch mit nach Ammerland, mit Stücken Jef Penders geht die Reise weiter in einen blühenden Japanischen Garten. Passagen aus dem Musicalklassiker Starlight Express und Folk-Klassiker des Duos Simon und Garfunkel runden das beachtliche Repertoire der 20 Musiker aus Büdlich, Breit, Naurath und Bescheid und dreier Gastmusiker aus Salmrohr ab. Mit dem gelungenen Frühlingskonzert haben sie eine zehnjährige Konzertpause beendet.
Die Musiker traten zwar alle zwei Jahre bei den Musiktagen der Verbandsgemeinde auf. Und auch in ihren Heimatorten, wo sie bei diversen Veranstaltungen aufspielten, kirchliche Feste umrahmten und mit Ständchen zu Hochzeiten und 90. Geburtstagen gratulierten. Doch um Stücke für ein eigenes Konzert einzuproben, habe bei mehreren Dirigentenwechseln einfach die Zeit gefehlt, erklärte Schriftführer Matthias Thömmes. Dank Theo Jakobs, dem niederländischen Dirigenten, der seit einigen Jahren zwar einen anspruchsvollen Takt vorgibt, aber nie den Spaß zu kurz kommen lässt, ist das Geschichte.
100 Zuhörer honorierten die Leistung des über Kreis- und Landesgrenzen kooperierenden Ensembles mit Bravorufen und stürmischem Beifall. Nach drei eingeforderten Zugaben gönnten sich die Ensemblemitglieder und Jakobs zur letzten einen kleinen Spaß: Sie stimmten keine Melodie an, sondern ihre Instrumente ein - wohlgemerkt betont disharmonisch.
Der von Hermann Barten locker moderierte Abend klang daher ganz in Jakobs Sinn aus: mit Lachen und strahlenden Mienen. Besucherin Astrid Marx aus Haag, wo neuerdings auch Jakobs den Takt vorgibt, war begeistert: "Da sieht man, was man auch mit einem kleinen Orchester leisten kann." urs