Sie fallen aus allen Wolken

Bitburg · Derzeit regnet es Männer und Frauen über Bitburg. Die US-Air-Force trainiert zusammen mit Soldaten aus acht Ländern am Flugplatz. Das klappt nicht immer so, wie geplant.

Sie fallen aus allen Wolken
Foto: (e_bit )
 Gleich geht's los: Der amerikanische Soldat Luke Hightower hilft seinen Kollegen per Funkkontakt beim Absprung. TV-Fotos (2): Benedikt Laubert

Gleich geht's los: Der amerikanische Soldat Luke Hightower hilft seinen Kollegen per Funkkontakt beim Absprung. TV-Fotos (2): Benedikt Laubert

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Bitburg Die brummende Militärmaschine ist kurz nach dem Start am blau-grauen Horizont verschwunden, da taucht sie schon wieder auf. Dieses mal aber mit geöffneter Heckklappe. Sie saust nahe am Tower des Bitburger Flugplatzes vorbei und alle paar Meter wird sie um ein Besatzungsmitglied leichter. Kleine schwarze Punkte schweben wie in Zeitlupe Richtung Boden. Kleine Punkte, von denen die Zuschauer auf dem Boden wissen, dass es mehrere Dutzend amerikanischer, deutscher, Schweizer und anderer Soldaten sind. Zufrieden nickt der blonde Luke Hightower seinen Kollegen zu, die mit ihm im nassen hohen Gras auf einem Hügel neben der Startbahn stehen. Hightower ist als Aircraft Controller dafür zuständig, während der Internationalen Sprungwoche der US-Air-Force vom Boden aus Kontakt mit dem Flugzeug zu halten, den Piloten über Nässe und Windstärke am Boden zu informieren. Obwohl die schwere Militärmaschine schon länger startbereit auf der Bahn stand, hatte er den Befehl gegeben, noch zu warten. "Im Ernstfall könnten wir auch bei Nässe springen", sagt er. "Dann wären aber die Fallschirme nass und müssten erst einmal trocknen, bevor wir sie wieder benutzen." Außerdem könnten Soldaten bei der Landung im nassen Gras ausrutschen und sich verletzen.
Bei der Internationalen Sprungwoche, die das US-amerikanische Militär derzeit am Bitburger Flughafen abhält, sind mehrere Hundert Soldaten aus acht Ländern dabei. Dustin Colwell, der als Staff Sergeant zuständig für die personelle Betreuung der amerikanischen Soldaten ist, sagt: "Für uns ist diese Woche sehr wichtig, denn wir können die Zusammenarbeit mit anderen Soldaten trainieren und das Gefühl der Zusammengehörigkeit stärken."
Für die Soldaten der anderen Nationen sei die Woche eine gute Gelegenheit, den Umgang mit dem amerikanischen Equipment zu lernen. Und am Bitburger Flugplatz, nahe der Stadt, wolle man der Öffentlichkeit nebenbei die gute Zusammenarbeit der Armeen demonstrieren. Mit Öffentlichkeit ist es an diesem verregneten Vormittag aber nicht weit her: Gerade ein Dutzend Gäste quetscht sich mit Bier in der Hand unter die Sonnenschirme des Flugplatz-Bistros, um den regelmäßigen Regenschauern zu entkommen. Sie können sich aber glücklich schätzen, dass sie überhaupt etwas geboten bekommen.
Am Montag musste ein Flugzeug, das in Ramstein gestartet war, mitsamt Besatzung kurz vor Bitburg umdrehen - die Show fiel wegen technischer Probleme am Flugzeug aus. Mit Kriegsgerät, das schlecht funktioniert, kennt sich die deutsche Bundeswehr ja bereits aus. Das dürfte dann noch ein Aspekt der Sprungwoche sein, der das Gefühl der Zusammengehörigkeit zwischen den Armeen stärkt.

Wer sich Soldaten zu Hause beim schweben ansehen möchte, kann auf volksfreund.de/videos gehen.

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