Spagat für zwei Schulen

WITTLICH. Nun hat auch die Kurfürst-Balduin-Realschule wieder eine neue Rektorin. Marlies Sachau-Zeies steht an der Spitze von mehr als 60 Lehrern und 961 Schülern in 35 Klassen.

Sie war die einzige Bewerberin für den Posten der Schulleiterin an der Kurfürst-Balduin-Realschule. Darüber sei das Kollegium recht froh gewesen, erzählt schmunzelnd Adelheid Köhler als Vertreterin des Personalrats bei der feierlichen Amtseinführung der neuen Rektorin Marlies Sachau-Zeies. Die hatte nämlich von 1976 bis 1999 bereits dort unterrichtet und ist deshalb den meisten Kollegen bekannt - und in guter Erinnerung. Köhler bescheinigte "der Neuen", die seit Mai sowohl die Wittlicher als auch die Zeller Realschule leitet, schon jetzt, dass ihr der schwierige Spagat gelinge, sowohl gute Kollegin als auch gute Vorgesetzte zu sein.So war es kein Wunder, dass neben zahlreichen Rednern auch viele Schüler und Schülerinnen an der Amtseinführung in der Synagoge teilnahmen, und das mit sichtlicher Freude an der Sache. Die einen trugen eine weihnachtliche Geschichte in französischer Sprache vor, andere die "Ermutigung" von Wolf Biermann und das "Trotzdem" von Erika Pluhar. Musical- und Band-AG lockerten die Ansprachen immer wieder durch gelungene Einlagen aus den unterschiedlichsten musikalischen Richtungen auf. Auch das dreiköpfige Schülersprecher-Team, Stadtbeigeordneter Albert Klein, der Schulelternsprecher und etliche Kollegen hießen die neue Chefin freundlich willkommen.Wie lange es dauern wird, bis Sachau-Zeies sich ganz der Wittlicher Realschule widmen kann, ist noch unsicher. "Wir hoffen jedoch, die Konrektorstelle an der Realschule Zell bis zum Jahresende besetzen zu können", versprach Sigurd Hein von der ADD Trier. Bis dahin muss sie beiden Aufgaben gerecht werden: Wegen personeller Engpässe hat sie zwischenzeitlich zwei Realschulen unter ihre Fittiche genommen.Das funktioniere nur, weil beide Kollegien sie bis hin zu den Hausmeistern hervorragend unterstützten, sagte Sachau-Zeies. Sie dankte überschwänglich allen Gratulanten, besonders Günter Laux, der in der mehr als eineinhalb Jahre dauernden Übergangszeit als Konrektor der Kurfürst-Balduin-Realschule, der größten übrigens in der Region Trier, hervorragende Dienste geleistet habe. Fast alle Schulabgänger fänden Lehrstellen; fast ein Drittel besuchten im Anschluss ein Gymnasium. Bereits Landrätin Beate Läsch-Weber hatte von der großen Wertschätzung gesprochen, die die Arbeit der Realschule innerhalb der heimischen Wirtschaft genießt. Als eine ihrer wichtigsten Aufgaben sieht Sachau-Zeies die pädagogische Weiterentwicklung der Schule an. Dabei dürfe die Gesellschaft allerdings die Lehrerschaft nicht länger als das einzige Problem in der viel zitierten Bildungsmisere sehen. "Die Lehrer sind nicht das Problem, sondern die einzige Chance, um Schule zu verbessern."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort