Am 1. Dezember ist es wieder soweit. Der zweite Binsfelder Dorfadventskalender öffnet sein erstes Fenster. Adresse und Nummer hängen auf Plakaten im Dorf aus, und ab 17 Uhr können die Bürger sich auf den Weg machen, um das Kunstwerk zu bestaunen. Bis Weihnachten öffnet sich jeden Tag ein neues Fenster. "Auf die Idee bin ich durch meine Mutter gekommen, sie hat so etwas bei Verwandten im Ort schon einmal gesehen. Vergangenes Jahr bin ich dann am Martinstag einfach mal mit einem Zettel rund gegangen und habe nachgefragt, wer Lust hat, mitzumachen", erzählt Gaby Dahm über die Anfänge des Kalenders. Szenen aus Märchen, Landschaften, Nikoläuse, all das kann man in der Vorweihnachtszeit in den Fenstern sehen. "Es braucht nicht viel, um ein Fenster zu dekorieren. Fensterbilder, Lichter und Artikel rund um Weihnachten, wie Pakete, Tannenzweige, Sterne, das reicht schon. Wir helfen auch gerne mit Ideen, falls jemand mitmachen möchte, und sich nicht traut", informiert Gaby Dahm. Am 24. wird der Eingangsbereich der Kirche geschmückt, mit Lichtern und Girlanden. Mitgemacht haben im letzten Jahr Privat- und Geschäftsleute. "Viele haben ihre Garagen ausgeräumt, oder einen Stehtisch aufgestellt und Glühwein und Kakao ausgeschenkt", berichtet Gaby Dahm. Um die Kosten zu decken, haben die Hausbesitzer ein Sparschwein aufgestellt, und wenn es finanzielle Überschüsse gab, wurden sie gemeinnützig gespendet. Zehn bis 15 Leute haben sich so jeden Abend im Dorf getroffen, das Fenster bewundert und gemütlich beisammen gestanden. "Ganz neu ist das nicht in Binsfeld, in der Adventszeit umherzugehen und sich anzusehen wie andere Menschen sich auf Weihnachten vorbereiten. Durch die vielen Amerikaner, die ja ganz anders schmücken als wir, haben das schon vorher einige gemacht", sagt Vera Kröschel. "Es ist sehr schön, dass es den Dorfadvents-kalender gibt, schon wegen der Menschen, die man trifft".