Traurige Russen, feurige Ungarn

WEIPERATH. (red) Dass der Musikverein Weiperath nach seinem Jubiläumsjahr nicht zum Alltag zurückgekehrt ist, davon konnten sich die Zuhörer in der voll besetzten Kirche in Weiperath überzeugen. Das von Michael Pinter angesagte Programm zeigte die Vielfalt der Blasmusik auf hohem Niveau.

Unter dem Motto "Musik erzählt Geschichten…" lud der Musikverein Weiperath unter der Leitung von Rudolf Kronenberger die Zuhörer zu einer musikalischen Reise durch Europa ein. Nach der "Yorkshire Ballad", einer Komposition von James Barnes im Stil eines Volksliedes, erzählte der Musikverein seinen Zuhörern mit dem Stück "Cossack Folk Dances" in seinen vier stimmungsvollen, zum Teil melancholischen Sätzen die Geschichte eines russischen Bauernvolkes, der Kosaken. Mit der "Kleinen ungarischen Rhapsodie" führte der Weg dann weiter in die Gefilde der Magyaren und vermittelte den Besuchern einen Eindruck ihres feurigen Temperamentes. Anschließend folgte mit "The New Village", original für Blasmusik geschrieben von dem Holländer Kees Vlak, eine musikalische Erzählung, die Orchester und Dirigent reichlich Gelegenheit bot, ihr Können unter Beweis zu stellen. Gastchor bringt Ständchen

Im mittleren Teil gab der Gastchor "Vox in viam" (1998 als Dekanats-Chor des ehemaligen Dekanates Morbach gegründet) unter der Leitung von Dekanatskantor Markus Thome geistliche Lieder zum Besten. Unter anderem boten sie dem Publikum "Meine Seele ist stille in Dir" und den Spiritual "Let my light shine bright". Den andauernden Beifall des Publikums belohnte der Chor mit einer Zugabe. Mit dem fast würdevollen Konzertmarsch "Arsenal" eröffnete Dirigent Rudolf Kronenberger den letzten Teil des rund zweistündigen Konzertes. Das folgende Werk "Concerto d'Amore" verknüpfte gleich drei Epochen miteinander: auf die würdevolle Einleitung nach Art einer barocken Ouvertüre, folgte ein energischer Abschnitt im Pop-Stil; ein Motiv daraus wandelte sich schließlich zu einer Swing-Passage. Heiter, fröhlich und temperamentvoll ertönte die Musik bei dem rockig angehauchten "Twins" von Jan Hadermann. Den Höhepunkt des offiziellen Programms aber bildete das Lied "Ich gehör nur mir" aus dem Musical "Elisabeth" von Michael Kunze und Sylvester Levay. Mit diesem Titel verzauberte Katharina Steinmetz mit ihrer Stimme das Publikum, das mit anhaltenden Ovationen nach einer Zugabe verlangte. Zum Abschluss gab der Musikverein dann noch den "Rumisberger Marsch" zu Gehör.

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