Zum Sieg mit Pippi Langstrumpf

13 Sechstklässler aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich haben beim 52. Vorlesewettbewerb des deutschen Buchhandels um die Wette gelesen. Gewonnen hat Sarah Schuch vom Peter-Wust-Gymnasium in Wittlich. Sie vertritt den Kreis beim kommenden Bezirksentscheid.

 Für die besten Vorleser gibt's Urkunden: die Siegerin des Kreisentscheids in der Wittlicher Stadtbücherei, Sarah Schuch (Fünfte von rechts), mit ihren zwölf Mitstreitern. TV-Foto: Christa Weber

Für die besten Vorleser gibt's Urkunden: die Siegerin des Kreisentscheids in der Wittlicher Stadtbücherei, Sarah Schuch (Fünfte von rechts), mit ihren zwölf Mitstreitern. TV-Foto: Christa Weber

Wittlich. Ob Krimi, Abenteuer- oder Fantasiegeschichte: Einen Text ohne Versprecher vorzulesen und dabei seine Zuhörer gut zu unterhalten, ist gar nicht so einfach. Beim Vorlesewettbewerb des deutschen Buchhandels in der Wittlicher Stadtbücherei hat Sarah Schuch vom Peter-Wust-Gymnasium diese Aufgabe am besten gemeistert. Vor rund 40 Zuhörern - Freunden, Eltern und Lehrern der Teilnehmer - gewann sie den Kreisentscheid der besten Vorleser an Realschulen und Gymnasien.

Insgesamt 13 Sechstklässler - neun Mädchen und vier Jungen - hatten sich einer sechsköpfigen Jury gestellt. Sie hatten zuvor die Lesewettbewerbe an ihren Schulen gewonnen. Beim Kreisentscheid traten erstmals Realschüler und Gymnasiasten in derselben Gruppe gegeneinander an. Jeder Schüler hatte fünf Minuten Zeit, um seine Vorlesekünste zu beweisen. Zunächst durften die Kinder aus ihren Lieblingsbüchern vorlesen - denn der Spaß am Lesen sollte beim Wettbewerb im Vordergrund stehen. Das Publikum bekam viel Gruseliges, aber auch Lustiges zu hören - von "Harry Potter" und Cornelia Funkes "Tintenherz" über die Krimiserie "Flavia de Luce" bis zum Kinderbuchklassiker "Pippi Langstrumpf".

Richtiges Tempo und passende Betonung



Danach wurde es etwas schwerer: Jeder Teilnehmer musste eine Passage aus einem unbekannten Text vortragen. Dabei gab es für die Kinder einiges zu beachten: das richtige Tempo finden, Pausen machen, sinnvoll betonen und ab und zu ins Publikum schauen. All das, so entschied die Jury um Vorjahressiegerin Julia Mös, hat Sarah Schuch am besten umgesetzt. Sie hatte ihren Dialog aus Pippi Langstrumpf sogar in verschiedenen Stimmlagen präsentiert.

Dennoch: Die Entscheidung fiel knapp aus, ein Punkt gab am Ende den Ausschlag. Jury-Mitglied Maria Vinzens war von den Leistungen beeindruckt: "Ich war erstaunt, wie flüssig die meisten gelesen haben." Es gehöre "viel Mut" dazu, vor Publikum zu lesen. Auch deshalb gab es keine Verlierer: Maria Bernard von der Kreisverwaltung verteilte Urkunden und eine Tasche mit Büchern an alle Teilnehmer. Für die Siegerin geht es in die nächste Runde, der Termin für den Bezirksentscheid steht jedoch noch nicht fest. "Bis es soweit ist, werde ich aber schon anfangen zu üben", versprach Sarah Schuch. Ist sie weiter erfolgreich, könnte sie im Juni sogar zum Bundesentscheid nach Frankfurt reisen.

Der Vorlesewettbewerb und seine Teilnehmer:

Der Wettbewerb wird seit 1959 vom Börsenverein des deutschen Buchhandels organisiert. Rund 700 000 Kinder an etwa 8000 Schulen beteiligen sich jedes Jahr. Beim Kreisentscheid 2011 in Wittlich waren dabei: Siegerin Sarah Schuch (Peter-Wust-Gymnasium, Wittlich), Laura Biel (Realschule plus, Thalfang), Laura Grabowski (Realschule plus, Traben-Trarbach), Sven Griebler (Realschule plus, Bernkastel-Kues), Luca Hött (Cusanus-Gymnasium, Wittlich), Safa Kamiri (Realschule plus, Wittlich), Lisa Kettenhofen (Integrierte Gesamtschule/Realschule plus, Morbach), Johannes Knieps (Nikolaus-von-Kues-Gymnasium, Bernkastel-Kues), Katharina Kölsch (Gymnasium Traben-Trarbach), Alina Mathei (Kurfürst-Balduin-Realschule, Wittlich), Josef Philippi (Realschule plus, Neumagen-Dhron), Milena Stippert (Realschule plus, Manderscheid) und Hanna Ternes (Realschule plus, Salmtal).

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