Zwei Parteilose wollen Bürgermeister werden

Thalfang · Am 21. April wird in der Verbandsgemeinde Thalfang der Nachfolger von Hans-Dieter Dellwo gewählt. Gestern endete die Bewerbungsfrist. Zwei Kandidaten treten an: Verwaltungsfachmann Michael Suska und Jurist Marc Hüllenkremer.

Thalfang. Der Chefsessel im Verwaltungsgebäude der Verbandsgemeinde Thalfang ist seit knapp zwei Wochen unbesetzt. Hans-Dieter Dellwo hat sich nach fast 24 Jahren aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand verabschiedet (der TV berichtete). Zwei Kandidaten bewerben sich um die Nachfolge: Michael Suska, Büroleiter der VG-Verwaltung, und der Rechtsanwalt Marc Hüllenkremer.
Die Urwahl erfolgt am 21. April. Da bei zwei Kandidaten eine Urwahl sehr unwahrscheinlich ist, dürfte der neue Verwaltungschef im Mai vereidigt werden. Bis dahin führt die erste Beigeordnete, Vera Höfner, die Amtsgeschäfte.
Bürgermeisterwahl VG Thalfang


Gestern Abend um 18 Uhr lief die Bewerbungsfrist ab. Bis dahin hatte sich kein weiterer Kandidat für das Bürgermeisteramt gemeldet. Zeitweise war von einem dritten Bewerber die Rede, der seinen Namen aber nicht preisgegeben hatte.
Eines haben Suska und Hüllenkremer gemeinsam: Beide gehören keiner Partei an. Das hat in Thalfang offenbar Tradition, denn auch Hans-Dieter Dellwo ist parteilos.
Drei der vier dem Verbandsgemeinderat angehörenden Parteien haben ihre Sympathien schon verteilt. CDU, SPD und FDP haben sich für Suska ausgesprochen. Die FWG will dagegen den Wählern keine Empfehlung geben. Marc Hüllenkremer steht also weitgehend ohne Unterstützung der Politik da. Das macht dem 33-Jährigen aber nichts aus. "Ich bin von verschiedenen Seiten angesprochen worden, ob ich mir eine Bewerbung vorstellen könnte", sagt er. Dass der 55 Jahre alte Michael Suska den Schritt wagt, ist logisch. Er ist seit 33 Jahren in leitender Funktion bei der VG tätig. Er war unter anderem 22 Jahre lang Leiter der Finanzabteilung. Seit 2002 ist er Büroleiter und Fachbereichsleiter "Organisation und Finanzen".
Suska ist in Dhronecken geboren, aufgewachsen und wohnt mit seiner Ehefrau auch in dem Ort. Das Paar ist kinderlos.
Marc Hüllenkremer ist im hessischen Hanau aufgewachsen, war aber auch regelmäßig bei seinen Großeltern auf dem Heidenburger Hof. In Heidenburg wohnt er auch. Seine Rechtsanwaltskanzlei betreibt er in Horath. Er ist verheiratet und hat einen einjährigen Sohn. Egal, wer von den beiden zum Bürgermeister gewählt wird: Er wird es in den kommenden Jahren regelmäßig mit der Kommunalreform zu tun haben. Wie berichtet ist noch völlig ungeklärt, wie die Zukunft der VG aussehen wird. Das Land hat zwar eine Schonfrist bis 2019 gegeben, doch ob es dabei bleibt, ist eine große Frage. Schließlich wird diese Schonfrist in anderen Verbandsgemeinden, die kurzfristig zwangsfusioniert werden sollen, kritisch betrachtet.
Ihre Wunschvorstellung lassen beide Kandidaten offen. Suska spricht von einer "Kommunalreform im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde". Hüllenkremer will die "Umsetzung des Bürgerwillens bei der anstehenden Kommunal- und Verwaltungsreform." Beide sprechen sich auch klar für den Erhalt des Schulstandorts Thalfang aus.Extra

Nach derzeitigem Stand sind am 21. April in der VG Thalfang 6121 Bürger wahlberechtigt. Von 8 bis 18 Uhr werden 24 Wahllokale geöffnet sein. Der vor wenigen Wochen aus dem Amt geschiedene Hans Dieter Dellwo ist zwei Mal per Urwahl bestimmt worden. Im Dezember 1998 erhielt er als einziger Kandidat eine Zustimmung von 92,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag damals bei 46,3 Prozent. Im Oktober 2006 war Dellwo dann nicht allein. Sein Mitbewerber Richard Pestemer hatte aber keine Chance. Dellwo bekam 86,42 Prozent der Stimmen, Pestemer 13,58 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei immerhin 59,88 Prozent. cb

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