Lützkampen. Auf das "so, jetzt geht\'s raus zu den Küken" von Erzieherin Agnes Wangen folgt ein langgezogener Freudenschrei "Jaaaa" der Kinder. Dann geht\'s raus auf den Hof, wo die Küken in einem Käfig im Schatten stehen und ausgebiebig bestaunt werden.
Begonnen hat das Projekt der Kita Lützkampen am 28. Februar. Damals kamen 30 Eier frisch vom Hühnerhof und wurden in einem eigens gebastelten Brutgerät mit Wärmelampe im Kindergarten untergebracht. Täglich kontrollierten die Erzieherinnen zusammen mit den Kindern die genaue Temperatur, die 38,3 Grad betragen muss.
Auch die Kinder von der benachbarten Grundschule kamen immer wieder, um nach dem Rechten zu sehen. "Alle Kinder waren auch bedacht, leise zu sein, um die ungeschlüpften Küken nicht zu stören", sagt Agnes Wangen.
Genau nach 21 Tagen seien dann die ersten Küken geschlüpft. "Das gab natürlich ein großes Hallo." Man habe den Ei-Zahn der Küken sehr gut erkennen können und das ganze mit Bildern und einem Video dokumentiert, sagt die Erziehering. Seitdem kümmern sich die Kinder darum, dass es den Küken gut geht und füttern sie. Leider hat sich herausgestellt, dass nicht aus allen Eiern Küken geschlüpft sind, sondern nur aus 16. "Das erste Küken haben die Kinder direkt ,Martin\' getauft, das zweite heißt ,Martina\'", sagt Agnes Wangen. Denn die Kita ist nach dem Heiligen Martin benannt.
Wenn die Hühner groß sind, kommen sie zurück auf den Hühnerhof, von dem die Eier stammen. "Da wissen die Kinder ganz genau, dass ihnen nichts Schlimmes passiert."
Mit dem Projekt wollen die Erzieherinnen den Kindern vermitteln, wo das Leben herkommt und dass man sorgsam damit umgehen muss. Viele Kinder hätten vorher nicht geglaubt, dass Hühner wirklich aus Eiern kommen. "Jetzt", sagt eine Erzieherin, "sind wir wieder glaubwürdig." ch