Spannung auf der Dasburg

Dasburg · Die Landes-Direktion Burgen, Schlösser, Altertümer wird die Ruine der Dasburg und das Forsthaus an Dieter Thommes aus Daleiden verpachten (der TV berichtete). Das Konzept für die Wiederbelebung der Anlage soll am Dienstag, 12. Juni, den Bürgern vorgestellt werden.

Dasburg. Mit wachsender Neugier erwarten viele Dasburger diesen Termin, denn es geht um die Zukunft ihres historischen Schmuckstücks: Am Dienstag, 12. Juni, 19 Uhr, will die zuständige Landes-Direktion Burgen, Schlösser, Altertümer (BSA) im Bürgerhaus darlegen, warum Privatinvestor Dieter Thommes aus Daleiden den Zuschlag für die Pacht der Anlage inklusive Forsthaus erhalten hat und was er dort plant.
Burgruine, Forsthaus und der größte Teil des Geländes gehören dem Land, das die Liegenschaft in den vergangenen Jahren für etwa 2,5 Millionen Euro sanieren ließ. Wie bereits berichtet hatte sich auch die Ortsgemeinde um die Pacht beworben, zuerst als einziger Kandidat; Thommes reichte daraufhin ebenfalls ein Angebot ein - und hatte die Nase vorn.
Jetzt sollen die Pläne präsentiert werden: "An diesem Abend wird Herr Thommes sein Konzept für die kulturtouristische Inwertsetzung der Burgruine Dasburg vorstellen", teilt Armin Kraft mit, der Leiter der BSA-Abteilung Liegenschaften.
Vorher soll es auch über das zu investierende Geld keine Einzelheiten geben. Der Präsentation des Pächters wolle er nicht vorgreifen, sagt Kraft.
Was die Vergabe betreffe, sei die Wertung der Angebote nach Kriterien erfolgt, "die dem Arbeitsauftrag bei der Direktion Burgen, Schlösser, Altertümer folgen", darunter das Bewahren, Beleben und Vermitteln der Kulturgüter und die Entwicklung des kulturellen Erbes. Kraft weiter: "Ein weiteres Vergabekriterium ist selbstverständlich der wirtschaftliche Umgang mit öffentlichen Haushaltsmitteln. Aus diesen Kriterien ergab sich eine Wertung, welche die Vergabe an Herrn Thommes zur Folge hatte." Genaueres soll es dann am Dienstag zu hören geben.
Im Dorf herrscht Spannung: "Die Leute warten wirklich darauf", sagt Ortsbürgermeister Werner André. Zwar habe ihm die Landes-Direktion eine erste Begründung geschickt, darin seien allerdings einige Fragen noch nicht beantwortet - zum Beispiel, wer künftig das Gelände wann und wie nutzen darf. Bekanntlich gehören das Bürgerhaus, ein kleiner Teil des Burghofs und die Zufahrt über die Brücke der Gemeinde, die bisher auch die Beleuchtung stellt und dafür den Strom bezahlt. Der Ortsgemeinderat hat allerdings soeben beschlossen, die Strahler abzuschalten: Das sei eine freiwillige Ausgabe, die den stark defizitären Haushalt belaste. Dafür wolle aber man nicht mehr bezahlen, wenn künftig jemand anderes die Anlage nutze. Wie all diese Dinge geregelt werden, wie ein Miteinander zwischen dem Pächter und den Dasburgern aussehen kann, ist noch nicht bekannt.
Zu entkräften ist laut André außerdem die im Dorf kursierende Vermutung, dass SPD-Mitglied Thommes vor allem aus politischen Gründen den Zuschlag erhalten habe. Außerdem, sagt der Ortsbürgermeister, habe man ihm noch nicht mitgeteilt, von welchem Termin an der Pachtvertrag gelten werde.
Die Präsentation beginnt um 19 Uhr. Vertreter der Ortsgemeinde stehen bereits um 18.15 Uhr für Fragen der Bürger zur Verfügung.Meinung

Da schaukelt sich was hoch
Es grummelt und brummelt in Dasburg: Nach der Pachtvergabe an Dieter Thommes scheint sich die Stimmung gegen diese Entscheidung hochzuschaukeln. Gut, dass die Landesdirektion und der künftige Pächter am Dienstag endlich alles darlegen wollen, was auf der Burg geschehen soll. Und das wird wohl etwas mehr sein, als nur ein paar Sitzbänke aufzustellen. Die Dasburger sollten ihnen allerdings auch erst einmal gut zuhören - und dann ihr Urteil fällen. f.linden@volksfreund.deExtra

Der kleinere Rundturm an der Burg-Außenmauer stürzte im Januar zu großen Teilen ein, Mauerstücke stürzten auf die Bundesstraße (der TV berichtete). Die zuständigen Behörden ließen einen Fangzaun bauen und den beschädigten Turm stabilisieren. Die Reparatur soll in Kürze beginnen. fpl

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