Bildung Warum rheinland-pfälzische Hochschulen nun wieder digital werden

Der Präsenzlehrbetrieb wird an allen Unis und Fachhochschulen in Rheinland-Pfalz aufgrund der Corona-Pandemie erneut größtenteils ausgesetzt. Praktische Teile sollen allerdings vor Ort stattfinden.

Warum rheinland-pfälzische Hochschulen nun wieder digital werden
Foto: Sheila Dolman

Nach gemeinsamer Abstimmung mit dem Wissenschaftsministerium werden die rheinland-pfälzischen Hochschulen den nicht unbedingt notwendigen Präsenzlehrbetrieb im November aussetzen und stattdessen digital anbieten. Damit finden weiterhin Laborpraktika, die Lehre am Patienten und andere Lehrveranstaltungen mit praktischen Anteilen statt. Dies geben Wissenschaftsminister Professor Dr. Konrad Wolf und der Vorsitzende der Landeshochschulpräsidentenkonferenz Professor Dr. Michael Jäckel (Universität Trier) heute bekannt.

„Die Entwicklung der Pandemie erfordert ein rasches und entschlossenes Handeln. Wir müssen die Anzahl der Kontakte deutlich reduzieren. Die Hochschulen haben im Sommersemester bereits gezeigt, dass sie sehr flexibel reagieren können. Die gemeinsam getroffene Entscheidung, im November auf ein Digitalangebot umzustellen, wird das Infektionsrisiko für Studierende, Lehrende und Beschäftigte senken und ist ein wichtiger Beitrag bei der Bekämpfung der Pandemie“, hebt Wissenschaftsminister Wolf hervor. „Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Studierenden, die sich der neuen Herausforderung stellen.“

„In der aktuellen Lage sehen sich auch die Hochschulen in der Verantwortung, die Politik der maximalen Kontaktbeschränkung zu unterstützen. Gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium haben die rheinland-pfälzischen Hochschulen daher beschlossen, die Präsenzlehre bis Ende November weitgehend auszusetzen. Ein Großteil der Lehre findet damit in den nächsten Wochen digital statt. Davon nicht betroffen sind beispielsweise Laborpraktika und andere Lehrveranstaltungen mit praktischen Anteilen“, so Jäckel. „Studieren und Lehren unter Pandemiebedingungen ist möglich. Dies hat das vergangene Semester gezeigt. Alle Akteure haben dazu gelernt. Ich bin daher zuversichtlich, dass auch das Wintersemester kein verlorenes Semester werden wird.“

Die rheinland-pfälzischen Hochschulen haben im vergangenen Sommersemester ihren Lehrbetrieb in kurzer Zeit und fast vollständig unter Pandemiebedingungen auf einen digitalen Lehrbetrieb umgestellt und die Durchführung von Lehrveranstaltungen mit praktischen Anteilen und Prüfungen in Präsenz sichergestellt. Weil qualitativ gute, erfolgreiche Hochschullehre aber die Präsenz von Lehrenden und Studierenden braucht, haben die Hochschulen alle notwendigen Vorkehrungen getroffen, im jetzt beginnenden Wintersemester so viel Präsenz wie möglich zu gewährleisten, insbesondere den Erst- und Zweitsemestern die Integration in die Hochschule zu erleichtern. Dazu gehören insbesondere die Erstellung von wirksamen Hygienekonzepten und die Sicherstellung der Kontaktnachverfolgbarkeit.

„Die bislang von Lehrenden und Lehradministration geleistete Arbeit, Präsenzlehre unter Pandemiebedingungen sicherzustellen, ist nicht umsonst gewesen. Wir hoffen, dass die Maßnahmen der nächsten vier Wochen greifen und das Infektionsgeschehen damit eingedämmt werden kann“, ergänzt Jäckel.

Bereits im Juni dieses Jahres hat das Wissenschaftsministerium zusammen mit den Hochschulen ein 5,5 Mio. umfassendes Sofortprogramm auf den Weg gebracht, um die digitale Lehrinfrastruktur zu verstärken. Zusätzlich hat das Land Rheinland-Pfalz im Corona-Sondervermögen ein weiteres Digitalisierungsprogramm in Höhe von 50 Mio. Euro auf den Weg gebracht.

„Die Hochschulen sind gut auf den digitalen Lehrbetrieb eingestellt. Wir haben die letzten Monate genutzt, um hier weitere Maßnahmen zu ergreifen und haben unbürokratisch Mittel zur Verfügung gestellt. Es ist unser gemeinsames Ziel, das Wintersemester als vollwertiges Semester durchzuführen“, so Wolf abschließend.

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