Kommunalpolitik 1,8 Millionen Euro für Trassem

Trassem · Die Ortsgemeinde will neue Baugrundstücke, einen barrierefreien Wanderweg und vieles mehr. Deshalb plant sie in ihrem Doppelhaushalt große Investitionen. Die Pro-Kopf-Verschuldung steigt dadurch.

 Trassem investiert auch in die touristische Infrastruktur, mit einem barrierefreien Rundwanderweg um den Stausee, der damit deutlich aufgewertet wird.

Trassem investiert auch in die touristische Infrastruktur, mit einem barrierefreien Rundwanderweg um den Stausee, der damit deutlich aufgewertet wird.

Foto: Herbert Thormeyer

Die gute Nachricht: Im April starten die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt der B 407 in Trassem. Gut daran ist, dass der Bund diesen Ausbau für 3,5 Millionen Euro übernehmen muss, weil es eine Bundesstraße ist. Aber: Anteilig bleiben die Kosten für den Gehwegeausbau und für die Straßenbeleuchtung im Dorf. Das sind in diesem Jahr 266 900 Euro und im nächsten Jahr 294 300 Euro. Die Anlieger werden dafür Beträge von insgesamt 135 100 Euro und 152 000 Euro entrichten müssen. „Die Zahlen sehen so hoch aus, aber wir bekommen ja auch Zuschüsse“, relativiert Ortsbürgermeister Roland Konter in der Sitzung, in der dieser Haushalt vorgelegt wurde. 

Die dicksten Brocken folgen im nächsten Jahr. Die Sanierung der Stützmauer an der Kirche, mit Treppenanlage und Umgestaltung des Kirchen- und Friedhofsumfeldes, schlägt mit 487 000 Euro ins Kontor. Ein barrierefreier Wanderweg rund um den Stausee für 170 800 Euro wird mit 145 100 Euro von der Europäischen Union (EU) gefördert. Die Vergabe des Auftrages zur Neugestaltung des Dorfplatzes für 181 000 Euro wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die Ortsdurchfahrt hat Vorrang. Der Auftrag geht an die beiden Firmen Backes GmbH & Co KG aus dem saarländischen Theley und die Peter Junk GmbH aus Freudenburg.

„Mit einem solchen Haushalt werden die Weichen für die nächsten Jahre gestellt“, sagt dazu der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg, Jürgen Dixius. Trassem sei auf einem guten Weg, mit intakter Dorfgemeinschaft und aktiven Vereinen die Projekte für ein soziales Miteinander zu entwickeln. Doch die Pro-Kopf-Verschuldung wächst, von 185 Euro für jeden der 1191 Einwohner in den vierstelligen Bereich, wenn alles so umgesetzt werden sollte, wie es im Zahlenwerk steht.

Ein Herzensanliegen von Dixius ist die Entwicklung von Neubaugebieten. Dafür stehen 30 000 Euro an Planungskosten im Trassemer Haushalt. Wo es allerdings hinkommen soll, steht noch nicht fest. Noch wichtiger ist für den Rathauschef, dass freie Grundstücke in der Ortslage an Bauwillige verkauft werden. Sein Appell an Trassem ist, die Flächennutzung voranzubringen, damit die Planung auf Verbandsgemeindeebene weitergetrieben werden kann.

Alle Maßnahmen, die im Haushalt stehen, seien sinnvoll, sagt Dixius. Auch der barrierefreie Wanderweg um den Stausee sei wichtig für die Erholung und den Tourismus. Die gesamte Investitionssumme von 1,8 Millionen Euro sei als Vorfinanzierung zu verstehen.

Der stellvertretende Fachbereichsleiter Finanzen der Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg, Wolfgang Meier, hat den Trassemern das Zahlenwerk erklärt. Der CDU-Sprecher im Rat, Wolfgang Benter, sieht darin einen voluminösen Haushalt, mit dem sich die Ortsgemeinde den Aufgaben der Zukunft stellt: „Wir haben bewusst darauf verzichtet, noch mehr hineinzupacken.“ Eine Dorfgesundheitshütte hätte beispielsweise noch auf der Wunschliste gestanden. Aber die hätte noch mal 200 000 Euro gekostet. Die Erschließung von Neubaugebieten ist für Bernd Koewenig von der SPD wichtig: „Da müssen wir einen Fahrplan entwickeln, der auch eingehalten wird.“ Bürgermeister Dixius macht klar: „Der Grunderwerb ist dabei das Wichtigste.“

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