Trier/Konz/Wellen: Polizei stoppt Verdächtige nach Verfolgungsjagd

Seit Wochen treiben Wohnungseinbrecher in der Region ihr Unwesen. Am helllichten Tag brechen sie in Mehrfamilienhäuser ein, stehlen Schmuck und Bargeld und suchen zum Teil auf rabiate Weise ihr Heil in der Flucht, wenn sie auf frischer Tat angetroffen werden. Immer wieder fielen dabei Frauen auf und immer wieder beschrieben Zeugen einen schwarzen Golf mit Kölner Kennzeichen als Täterfahrzeug. Nun ging den Fahndern eine mutmaßliche Täterin ins Netz.

Die angeblich 1976 in Slowenien geborene Frau wurde kurz vor der luxemburgischen Grenze bei Wellen nach einer Verfolgungsfahrt gestoppt, festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Sie befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft.

Samstag, 13. Mai, Vormittag: Die Mieter zweier Wohnungen in verschiedenen Häusern in der Zuckerbergstraße in Trier sind entsetzt. Einbrecher haben ihre Wohnungen aufgebrochen. Sie verständigen sofort die Polizei. In einem Fall wurde Goldschmuck und Geld entwendet. Im zweiten Fall wurden die Einbrecher wohl nach erstem Augenschein nicht fündig.

Kurz darauf werden zwei weitere versuchte, so genannte Tageswohnungseinbrüche in der Saarbrückerstraße in Trier gemeldet. In diesem Fall kann eine Zeugin wertvolle Hinweise geben. Sie beobachtet die Täter - eine Frau und einen Jungen - wie sie zu Fuß weglaufen. Die aufmerksame Zeugin beobachtet die Straße weiter und sieht, wie die Verdächtige nach einiger Zeit mit leicht veränderter Oberbekleidung wieder zurückkommt und in einen schwarzen Golf mit Kölner Kennzeichen einsteigt. Der Junge, der in ihrer Begleitung war, kommt etwas später dazu und beide fahren weg.
Als gegen 13.15 Uhr ein weiterer versuchter Einbruch in der Brunostraße in Konz gemeldet wird, verlagern die Fahndungskräfte der Polizei ihren Einsatz in das deutsch-luxemburgische Grenzgebiet.
Der verdächtige schwarze Golf wird gesichtet, verfolgt und kurz vor dem Grenzübertritt nach Luxemburg bei Wellen gestoppt. Die Ermittler nehmen eine etwa 30 Jahre alte Frau fest. In ihrer Begleitung befindet sich ein Junge - geschätztes Alter 11 bis 13 Jahre - beide angeblich aus Slowenien stammend. Das Fahrzeug wird sichergestellt. Im Wageninnern entdecken die Beamten präparierte Verstecke und finden darin einen Ring.

Die Tatverdächtige schwiegt, sie wurde ebenso wie der Junge - bei dem Einbruchswerkzeug gefunden wurde - "erkennungsdienstlich behandelt", wie die Polizei mitteilt. Die tatsächliche Identität der beiden ist unklar.

Während die Frau in Untersuchungshaft musste, wurde der Junge in ein Kinderheim gebracht, von wo er nach kurzer Zeit jedoch ausriss.

Aufgrund der Serie von Tageswohnungseinbrüchen in der Region und nicht zuletzt aufgrund des Verhaltens der am Samstag festgenommenen Frau und des Jungen gehen die Ermittler davon aus, dass die Inhaftierte mit dem Kind nicht allein sondern als Teil einer Bande aktiv war.

Die Bevölkerung und besonders die Bewohner und Nachbarn von Mehrfamilienhäusern werden deshalb weiterhin um verstärkte Aufmerksamkeit gebeten. "Denken Sie bei verdächtigen, fremden Personen daran, dass es sich um Einbrecher handeln könnte und verständigen Sie die Polizei", warnen die Ordnungshüter.

Die Ermittlungen zu den aktuellen Wohnungseinbrüchen würden mit Nachdruck fortgeführt, heißt es.

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