Betreten und benutzen untersagt

Newel · Das Gelände der ehemaligen Raketenstation in Butzweiler sowie der dorthin führenden Zufahrtsstraße gehört zu großen Teilen zwei Firmen. Deren Vertreter hat erneut das Gespräch mit der Ortsgemeinde über die Zukunft der Flächen gesucht. Es gab keine Annäherung. Darauf reagieren nun die Besitzer der Liegenschaft.

 Das Tor zur ehemaligen Raketenstation ist verschlossen, die Nutzer haben das Gelände verlassen. TV-Foto: Harald Jansen

Das Tor zur ehemaligen Raketenstation ist verschlossen, die Nutzer haben das Gelände verlassen. TV-Foto: Harald Jansen

Newel. Kein Gewerbegebiet, kein Gewerbe. Auf diesen Nenner lässt sich die Haltung der Kreisverwaltung Trier-Saarburg zum Konversionsgebiet am Ortsrand von Newel-Butzweiler bringen. Jahrelang nutzten Firmen das Gelände der früheren Raketenstation der amerikanischen Streitkräfte. Doch diese Nutzung war nur geduldet. Inzwischen haben laut Kreisverwaltung die Firmen das Gelände geräumt.Niemand sprach mit Besitzern


In dieser Woche hat Erich Gasber erneut das Gespräch mit der Ortsgemeinde Newel gesucht. Er vertritt als Geschäftsführer zwei Firmen, die große Teile der Konversionsfläche am Ortsrand von Butzweiler besitzen. Daneben gibt es noch einige weitere Eigentümer mit kleineren Flächen. Zum Besitz der beiden Firmen gehört zudem die Zufahrtsstraße zum Gelände. Geschäftsführer Gasber sagt: Es habe auch keine Einladung zu einem Treffen im Mai gegeben, bei dem die Ortsgemeinde ihre Entscheidung erläutert habe, aus der ehemaligen militärisch genutzten Fläche kein Gewerbegebiet zu machen (der TV berichtete). "Mit uns hat bisher noch niemand gesprochen."
"Unser Ziel ist es weiterhin, eine Lösung für das Gelände zu finden", sagt Gasber. Mit seinem Ansinnen sei er beim neuen Neweler Ortsbürgermeister Willi Arnoldy und Butzweilers Ortsvorsteher Nikolaus Lieser bei einem Treffen in dieser Woche nicht weitergekommen. Auf TV-Anfrage teilt Arnoldy mit: "An der Positionierung der Gemeinde Newel, wie im Ratsbeschluss vom Mai 2014 festgelegt, hat sich nichts geändert."
Das bedeutet: Der vorgelegte Plan für ein Gewerbegebiet hätte unkalkulierbare Erschließungs- und sonstige Haftungsrisiken für die Ortsgemeinde Newel und die Verbandsgemeindewerke Trier-Land zur Folge. Diese Risiken wollte der Gemeinderat jedoch nicht eingehen. Nach dieser Erfahrung wird nun Erich Gasber seinerseits reagieren. Er nimmt für die von ihm vertretenen Firmen ebenfalls in Anspruch, dass diese keine Haftungsrisiken mehr eingehen möchten. Dies bedeutet, "dass die Grundstücke im Besitz der beiden Gesellschaften nicht mehr betreten werden dürfen." Hintergrund ist unter anderem die Tatsache, dass die Verkehrssicherungspflicht bei den Firmen liegt.
Gasber hat nach eigener Auskunft Newels Ortsbürgermeister Arnoldy gebeten, die Bürger über die neue Situation zu informieren. Auch von seiner Seite aus werde man aktiv werden, um die Bürger zu unterrichten, und anschließend die Nutzung unterbinden.
Diese Neuerung dürfte vor allem den Anwohnern der Bergstraße in Butzweiler missfallen, die die Privatstraße bisher benutzt haben. Zudem ist bereits ein Landwirt schriftlich darauf hingewiesen worden, dass auch er sich einen anderen Weg suchen muss, sagt Gasber. Dieses Betretungsverbot gelte übrigens auch für Radfahrer, Walker oder Spaziergänger.Meinung

Das war zu erwarten
Niemand konnte erwarten, dass die Eigentümer der Flächen das Nein zum Gewerbegebiet einfach so hinnehmen. Sie verbieten die Nutzung der Privatstraße zwischen Landesstraße und ehemaliger Raketenstation. Leidtragende dieser Aktion sind Anwohner in der Bergstraße, die diese Straße seit Jahren nutzen. Deren Groll sollte sich nicht gegen die Besitzer der Straße richten, die nicht gewillt sind, bei Unfällen in die Haftung genommen zu werden. Sie sollten eher das Gespräch mit dem Ortsgemeinderat suchen. Der muss sich entweder durchringen, doch noch mit den Eigentümern der Raketenstation ins Gespräch zu kommen. Oder er muss die Bergstraße in einen ordnungsgemäßen Zustand versetzen. h.jansen@volksfreund.de

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