Brot & Spiele 2012: Gleicher Inhalt, neue Finanzen
Trier · Brot & Spiele soll auch 2012 mit Schauspiel im Amphitheater und Römerlager in den Kaiserthermen stattfinden. Das hat der Stadtrat am Dienstagabend beschlossen. Die Grünen stimmten dagegen, insbesondere wegen der recht optimistischen Einnahmeerwartungen, die Dezernent Egger in der Beschlussvorlage präsentierte.
(woc) Kurzfristig hatten der Stadtrat und Dezernent Thomas Egger Brot & Spiele 2012 auf die Tagesordnung der Stadtratssitzung gesetzt. "Weil wir wollen, dass es weitergeht", erklärte CDU-Fraktionschef Ulrich Dempfle. Auch SPD-Sprecher Markus Nöhl lobte das Römerspektakel in höchsten Tönen.
Zuvor war Brot & Spiele in die Kritik geraten, weil es in diesem Jahr ein Defizit von 45.000 Euro erwirtschaftet hatte, das die Stadt ausgleichen muss (der Volksfreund berichtete). Insgesamt beläuft sich der städtische Zuschuss dadurch auf rund 100.000 Euro.
Gegen die Stimmen der Grünen, die für 2012 ein noch höheres Defizit befürchten, beschlossen die übrigen Fraktionen, dass wieder ein Römerlager in den Kaiserthermen an einem Wochenende und ein Schauspiel im Amphitheater an zwei Wochenenden stattfinden soll. "Wir sind bereit, dafür mehr Geld zu gewähren", hatte Dempfle vorab erklärt. FWG-Vorsitzender Hermann Kleber sagte vor der Sitzung, dass ein erneutes Defizit nicht wünschenswert sei, "aber zur Not von der Stadt getragen werden muss".
Wichtige Neuerung im Finanzkonzept: Trug die Medienfabrik, die Brot & Spiele im Auftrag der Stadt ausrichtet, in diesem Jahr das Ausgaben- und Einnahmenrisiko für das zweite Veranstaltungswochenende alleine, sind die beiden Wochenenden nun in einem finanziellen Gesamtkonzept zusammengefasst. Laut Beschlussvorlagen aus Eggers Kulturdezernat sollen an den beiden Wochenenden Einnahmen aus Ticketverkäufen von mehr als 275.500 Euro erzielt werden, in diesem Jahr waren es am ersten Wochenende 147 000 Euro. Auch bei den Einnahmen aus Sponsorengeldern kalkuliert Egger für 2012 höhere Einnahmen als 2011 ein: Statt 22.500 Euro werden 30.000 Euro erwartet. Und auch die Werbeeinnahmen sollen deutlich gesteigert werden, statt der 67.000 Euro, die in diesem Jahr erzielt wurden, sollen es satte 100.000 Euro sein.
Bleiben die tatsächlichen Einnahmen auch im nächsten Jahr unter den kalkulierten Ansätzen, muss die Stadt das Defizit ausgleichen. Das sieht auch das neue Finanzkonzept so vor. Ausführlicher Bericht folgt
