Trier. (mehi) Das Traumhaus schien gefunden: 120 Quadratmeter Wohnraum, eine große Werkstatt, Innenhof. Und alles für günstige 205 000 Euro. Familie Schares-Kubenka aus Trier wird sich dennoch nicht in Konz-Karthaus niederlassen. Denn - so hat ihr Architekt herausgefunden - die Renovierungsarbeiten an dem Jugendstilhaus würden ungefähr zusätzliche 30 000 Euro kosten. Dabei ist das Dach, von dem bei Stürmen bereits Schieferplatten herunterfallen, noch nicht miteingerechnet.

Allein die Elektroinstallation - die alten Leitungen müssen laut Architekt alle raus und ersetzt werden - würde mit rund 20 000 Euro zu Buche schlagen.

"Der Verkäufer wäre noch einmal 10 000 Euro runter gegangen", sagt Schares. "Er war sehr nett und hat uns angeboten, Wohnung und Werkstatt günstig zu mieten." Rund 1200 Euro inklusive Nebenkosten würde die Miete betragen. "Für das Geld bekommen wir einen Kredit", ist sich Kubenka sicher. "Wir haben uns aber gegen Konz entschieden", sagt der 32-Jährige. Die Kosten für den Kauf seien unkalkulierbar, und es sei kein Garten dabei. Das war auch für Tochter Johannah (11) ein Manko.

Ganz anders das Haus am Grüneberg in Trier-Kürenz, das sich Familie Schares-Kubenka angesehen hat. Mitten im Wald ist es gelegen und mit 120 000 Euro erschwinglich. Aber: "Das Haus liegt am Steilhang und hat keine Werkstatt", sagt Schares. Die knapp 110 Quadratmeter verteilen sich auf zwei Etagen, verbunden durch eine enge Wendeltreppe. "Das ist unmöglich mit Kleinkind." Töchterchen Louise ist erst acht Monate alt.

"Wegen der hohen Preise für Immobilien mit Werkstatt in der Stadt haben wir uns überlegt, den Radius um Trier auf 20 Kilometer zu vergrößern", sagt Schares. 120 Quadratmeter soll die neue Bleibe mindestens groß sein. "Das ist das, was wir brauchen." Sie achteten nun auf andere Dinge als anfangs und auch darauf, dass ein Garten dabei sei. "Wir brauchen unsere Zeit. Das ist schließlich eine Entscheidung für die nächsten Jahrzehnte."