Eine Oldie-Band feiert Jubiläum

Zwanzig Jahre ist es her, dass aus Heinz Oberbillig, Alfred Kuckartz und Theo Kugel The H.A.T-Boys wurde. Wie sie über einen so langen Zeitraum erfolgreich bleiben konnten und was sie und ihre Musik ausmacht, haben sie dem Trierischen Volksfreund verraten.

Die Gründung: Aus einem gemütlichen Saunaabend im Oktober 1994 wird mehr: Zur Unterhaltung der Ehefrauen packen Heinz Oberbillig, Alfred Kuckartz und Theo Kugel die Instrumente aus und musizieren. Einige Wochen später legte ein erster Auftritt im Nebenraum der Oldie-Disco der Pfarrgemeinde Heiligkreuz das Fundament für die langjährige Erfolgsgeschichte.
Mit heimlich geschossenen Probenfotos, die sie als Autogrammkarten drucken lassen und an Fans verteilen, haben die Ehefrauen ihren Anteil an der Gründung. Außerdem haben sie den Hobbymusikern einen Namen gegeben, zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen: Die H.A.T- Boys waren geboren.
Die Bandmitglieder: Zwar gab es Gitarristen und Schlagzeuger, aber zunächst weder Sänger noch Bassist. Bis Oberbillig den Orchesterleiter und Dirigent Harry Oehms dazuholte, der bis heute der Bassist der Band ist. Ein Jahr nach ihrer Gründung fanden sie mit Michael Steinbach, dem "Elvis aus Trier", auch ihren Sänger und Frontmann. Seit 1998 sitzt Klaus Wenner anstelle von Kuckartz am Schlagzeug. Auch Steinbach ist mittlerweile kein festes Mitglied der Band mehr. Er wurde Ende 2006 vom Profimusiker Werner Hertz abgelöst. Vor drei Jahren haben sich die Männer mit Silvia Günther weibliche Unterstützung zugelegt. Trotz wechselnder Mitglieder: Ihren Namen wollten die H.A.T-Boys nie ändern.
Ihre Musik: "Handgemacht" sei ihre Musik, so Kugel und Oberbillig. "Jeder Ton, den das Publikum hört, ist live. Manchmal geht ein Ton daneben, aber das macht die Musik authentisch, mit allen Schwächen und Stärken".
Obwohl sie sich als Verfechter von Originalversionen sehen, ist ihnen bewusst, dass die Zeit nicht stehengeblieben ist. Sie sind mit der Musik mitgegangen. Den Titel "Will you still love me tomorrow" von 1961 spielen sie auch in der modernisierten Version von Amy Winehouse. "Man muss den Fans immer was Neues bieten", sagt Kugel.
Die Bandphilosophie: Neben dem geteilten Interesse an der Musik ist die Freundschaft das Fundament der Band. "Es ist wie eine alte Ehe. In 20 Jahren gab es Höhen und Tiefen und manchmal nervt man sich auch gegenseitig, aber das gehört dazu. Wichtig ist, dass wir immer wieder zusammenfinden", erklären Kugel und Oberbillig. In den Jahren der gemeinsamen Zusammenarbeit hätten sie alle viel voneinander lernen können und somit würden sie sich heute ausgezeichnet ergänzen.
Ihr Engagement: Seit ihrer Gründung war für die H.A.T-Boys der wohltätige Zweck immer von großer Bedeutung. Zunächst sollte es ausschließlich zwei Benefizkonzerte im Jahr zugunsten der Pfarrei Heiligkreuz geben. Aber dabei blieb es nicht. Sie gaben unter anderem Konzerte für Tsunami-Opfer und für die Deutsche Gesellschaft für Demenz.
Daher war es für die Musiker selbstverständlich, dass das Jubiläum mit einem Benefizgedanken verknüpft sein muss. Der Erlös wird diesmal an die Nestwärme Trier und Krass vor Ort gehen. "Es ist wichtig, auf solche Organisationen aufmerksam zu machen. Nicht nur das Geld, das wir einspielen, ist wichtig, sondern auch die Öffentlichkeit durch die Konzerte", sagt Oberbillig. Bei dem Jubiläums- und Benefizkonzert im Casino am Kornmarkt (Karten bereits ausverkauft), erwarten die Zuschauer am Samstag, 15. November, besondere Gastauftritte. Nur so viel wollen sie verraten: Die Elvis-Show wird nicht fehlen. Außerdem wird Sakiko Idei die Gäste auf der Marimba, einem Xylofon-ähnlichen Instrument, verzaubern.

Mehr Informationen über die Band gibt es im Internet unter:
hatboys.de

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