Elvira Garbes soll Triers neue Bürgermeisterin werden

Trier · Dicke Überraschung: Grüne und CDU nominieren grüne Amtsleiterin aus NRW, obwohl beide Parteien sie gar nicht zum Vorstellungsgespräch geladen hatten.

 Verantwortung für viele wichtige Themen wird auf dem oder der neuen Beigeordneten lasten. TV-Foto: Friedemann Vetter

Verantwortung für viele wichtige Themen wird auf dem oder der neuen Beigeordneten lasten. TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter (ClickMe)

Fast drei Stunden lang diskutierte die grüne Stadtratsfraktion am Montagabend, wen sie für die Trierer Bürgermeisterwahl am 6. November aufstellen soll. "Bei mehreren sehr gut qualifizierten Kandidaten fällt die Entscheidung eben schwer", kommentierte Grünen-Fraktionssprecher Reiner Marz in einer Sitzungspause. Mehrere Meinungsbilder mussten die Grünen innerhalb ihrer neunköpfigen Fraktion einholen, bevor feststand: Elvira Garbes, Leiterin des Amts für Kinder, Jugend und Schule im nordrhein-westfälischen Bornheim soll's werden. Anschließend präsentierten die Grünen ihre Nominierung dem schwarzen Bündnispartner. "Bis dahin hatten wir keine Entscheidung getroffen", erklärte CDU-Chef Udo Köhler, der dann allerdings seine Fraktion über den grünen Kandidatenvorschlag abstimmen ließ. "Das Votum fiel auch bei uns einstimmig für Frau Garbes aus", berichtete Köhler.

Damit dürfte der 61-jährigen dreifachen Mutter und Großmutter der Platz im Trierer Stadtvorstand so gut wie sicher sein. Schwarz-Grün hat mit 29 Stimmen im 56-köpfigen Trierer Stadtrat die Mehrheit. Und auch die AFD, mit zwei Vertretern im Stadtrat, hat am Montagabend bekannt gegeben, Garbes zu unterstützen.

Dabei hatte Garbes bis dato nicht zu den Favoriten gehört. Denn weder ihre eigene Partei, die Grünen, noch die CDU hatten die Bewerberin zur Vorstellungsrunde am vergangenen Samstag nach Trier eingeladen. Die studierte Diplom-Sozialarbeiterin und Soziologin war auf Einladung der SPD zu der Gesprächsrunde angereist, hatte sich dann zwar auch bei den Grünen und der CDU vorgestellt - sich selbst dem Vernehmen nach aber kaum Chancen ausgerechnet. "Sie hat uns dann allerdings absolut überzeugt", sagte Grünen-Fraktionssprecherin Petra Kewes am Montagabend. "Sie ist erfahren in allen fachlichen Bereichen, die im Sozialdezernat relevant sind, und eine gestandene Sozialpolitikerin", pflichtete Köhler bei.

Direkt nach der Abstimmung informierten die Grünen ihre Kandidatin "Sie hat sich sehr gefreut", berichtete Kewes.
Die SPD hatte die Entscheidung, wen sie bei der Bürgermeister- und Dezernentenwahl ins Rennen schicken will, am Montagabend vertagt. "Wir wollen uns erst noch mal mit den anderen Fraktionen besprechen", erklärte SPD-Chef Teuber. Die Entscheidung solle aber noch diese Woche fallen.

Die UBT hatte sich am Montagabend für den Trierer Jugendamtsleiter Carsten Lang (42) als Kandidaten ausgesprochen.

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