Endzeit, Katerstimmung und andere Katastrophen

Trier · Zum Schmunzeln, Lachen, Mitklatschen, Sinnieren und gelegentlich auch Mitleiden haben zwölf Liedermacher und Bands die rund 130 Zuhörer im großen Saal der Tufa gebracht. Dabei gab es ehrliche, handgemachte Musik von großer Vielseitigkeit.

 Patric Ludwig, Liedermacher aus Saarburg. TV-Foto: Dorothee Quaré

Patric Ludwig, Liedermacher aus Saarburg. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier. Warum nur haben sie nicht Evans gefragt? Die nach einem Agatha-Christie-Krimi benannte Hochwälder-Band - Why didn\'t they ask Evans - eröffnet den 14. Abend der Liedermacher im großen Saal der Tufa mit schottisch und irisch angehauchten, oft auch rockigen Klängen.
Drei Lieder, davon zwei in Mundart, erzählen von Stress, Aggressionen und Endzeitstimmung. Durch die rund vierstündige Veranstaltung führt Christoph Jan Longen. Diese ist ergänzt um einen visuellen Genuss: Fotograf Jürgen Tribull zeigt 20 künstlerische Bilder der vergangenen Konzerte.
Bänkelsänger Walter "Woltähr" Liederschmitt zieht zum Vergnügen vieler der rund 130 Besucher in gewohnt hämischer Manier über Kirche und Klerus her und nimmt die Hochzeit von Kate und William aufs Korn: "Der Kuss dauerte sechs Sekunden, bei Diana und Charles waren es nur drei."
Der Liedermacher mit der weißen Mähne, Jürgen Trunczik, hat zwei Auftritte: Einmal solo und einmal mit Karin Otto als Duo Traumzeit. Eine Woche habe er allein in einer Hütte in der Eifel verbracht, berichtet er und präsentiert drei der dort entstandenen Lieder: zwei Liebeslieder, davon eines an seine Gitarre, und das rhythmische "Ich werd Millionär". Karin Otto bringt ihr Publikum mit emotionsgeladenen Liedern zum Mitsingen.
Zwei Vater-und-Sohn-Duos präsentieren ihre Künste: Chris Oberweis-Pietrzik und Sohn Valentin singen von Katastrophen und zeigen, dass Gitarre und Querflöte wunderbar harmonieren. Markus und Jonas Mich aus Nittel rocken mit zwei Gitarren, dabei ist auch der Song "Driving me Insane" aus der Feder von Jonas Mich.
Zum sehr vielseitigen Programm des Abends gehören auch die kultigen Lieder des Saarburger Urgesteins Patric Ludwig, die für Gelächter im Saal sorgen, sowie die melancholischen Stücke von Matthias Weber an der Harfe, der sich intensiv mit dem Single-Dasein auseinandersetzt.
"Mir deit de Kaap so wieh - eich drinken nimmeh!", schwört der Bitburger Alfred Michel, der nach zehnjähriger Bühnenabstinenz rasant, rockig und rotzig daherkommt. Sein Publikum schmunzelt und wippt mit. Uwe Heil und Norbert Brenner, Daniel Bukowski und die Newcomer Austrier beschließen den Abend.
"Mir gefällt es ausgesprochen gut, vor allem die Vielfalt der Beiträge", sagt eine Besucherin aus Wittlich und spricht damit sicher vielen Zuhörern aus der Seele. Ihr Fazit: "Auf jeden Fall eine gelungene Veranstaltung. Ich bin jetzt zum ersten Mal da und werde sicher regelmäßig hingehen." DQ

Video unter
volksfreund.de/videos

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