Gehwege in Pfalzel werden wieder aufgerissen

Vor rund vier Wochen ist in Pfalzel der Mäusheckerweg durch das Neubaugebiet fertiggestellt worden: solide ausgestattet für den Busverkehr, schmuck gestaltet mit neuen Bürgersteigen, Bäumen und Pflanzen. Nun müssen wegen Arbeiten an Strom-, Wasser- und Gasleitungen die Bürgersteige wieder aufgerissen werden.

Pfalzel. Für fast 700 000 Euro wurde der Mäusheckerweg mehr als ein Jahr lang grunderneuert, tief ausgeschottert für die Belastungen des Busverkehrs und mit neuen Versorgungsleitungen für die bereits gebauten Häuser versehen. Mit ihm und den säumenden Neubauten ist ein ansehnliches Entree nach Pfalzel entstanden - "St. Pfalzel-Ording", freuen sich Bewohner scherzhaft über die schmucke Zufahrt.

Die Freude über die neue Straße währte aber nur ein paar Wochen. Da nämlich brauchte Bauherr Jörg Seibert für sein geplantes Haus im Mäusheckerweg Baustrom. Bei dem Kauf des Grundstücks vor zwei Jahren habe ihm ein städtischer Mitarbeiter ein aus der Erde ragendes Leerrohr gezeigt und informiert, dass dort "alle Anschlüsse vorhanden" seien - eine Fehlinformation, wie sich jetzt herausstellte.

Denn trotz einstündiger Suche mit einem Bagger waren keine Anschlüsse auffindbar. Die erste Information seitens der Stadtwerke: Die Straße müsse zum Verlegen von Strom-, Gas- und Wasserleitungen wieder aufgerissen werden. Und zwar, "damit es nicht so auffalle", auf einer Länge von fünf Metern, berichtet der noch immer sichtlich um Fassung ringende Ortsvorsteher Werner Pfeiffer von einem Telefonat mit dem Tiefbauamt. "Das gibt es doch gar nicht, ihr spinnt ja", war Pfeiffers erste Reaktion. Daraufhin hätten Stadt und Stadtwerke eine neue Lösung gefunden: Jeweils in Höhe der mindestens sechs noch zu bebauenden Grundstücke werden beide neuen Bürgersteige aufgerissen, um von dort unter der Straße mit "Bodendurchschlagsraketen" die Leitungen durchzupressen. Der Originalzustand der Wege sei nicht mehr herzustellen, moniert Pfeiffer und fürchtet das schnellere Entstehen von Frostschäden.

Rund 110 00 Euro habe er an Anliegerkosten für die Straße bezahlt, sagt Seibert und kritisiert, dass nicht gleichzeitig mit dem Ausbau der Straße die nötigen Hausanschlussleitungen verlegt wurden. Das erfolgte offenbar nur bei den Häusern, die beim Ausbau der Straße bereits gebaut wurden. "Für die Sparten Strom, Gas und Wasser war das Vorabverlegen der Hausanschlussleitungen aus Sicherheitsgründen nicht möglich", sagt Stadtwerke-Sprecher Carsten Grasmück. Denn Wasserrohre ohne Durchfluss könnten zu bakteriellen Verunreinigungen im Wassernetz führen. Gas- und Stromendstränge würden ein erhöhtes Gefahrenpotenzial bei Tiefbauarbeiten in sich bergen. Die Oberflächen der Gehwege würden wieder ordnungsgemäß hergestellt, versichert Grasmück. Und: Für die Anwohner entstehen keine zusätzlichen Kosten.

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