IHRE MEINUNG

Zur Berichterstattung über den Straßenverkehr in Trier:

Das Schöne an den folgenden Zeilen ist die Tatsache, dass es wöchentlich, wenn nicht täglich, Anlässe gibt, sie zu schreiben. Sei es die Berichterstattung über die furchterregenden Staus in Trier oder die verbreitete Ansicht, Radfahrer und Radwege gefährdeten den Verkehrsfluss in Trier. Radfahrer (vom TV liebevoll "Drahtesel-Treter" genannt) sind keine fest definierte Gruppe, jeder Autofahrer kann gerne zum Radfahrer werden. Insofern geht es auch mehr um das Radfahren als um Radfahrer. Je mehr Radfahrer und Fußgänger desto besser, denn diese schonen Umwelt und Geldbeutel aller. Natürlich lassen sich Gipskartonplatten bei strömendem Regen nicht mit dem Fahrrad vom Moselufer nach Filsch transportieren, aber die Sonntagsbrötchen beim Bäcker um die Ecke gingen schon; dazwischen mag jeder seine eigene Grenze definieren. Der Anteil des Radverkehrs liegt nur bei mageren neun Prozent. Folgerichtig ist die Stadtverwaltung bestrebt, die Rahmenbedingungen fürs Fahrradfahren zu verbessern, wobei für Fußgänger und Radfahrer das Problem zugeparkter Wege allerdings noch größer ist als der Straßenzustand. Da der Verkehrsraum nur einmal verteilt werden kann, gehen alle Maßnahmen nach jahrzehntelanger Alleinherrschaft zwangsläufig zulasten der Autofahrer. Natürlich brauchen wir auch einen fließenden motorisierten Individualverkehr. Hierzu muss aber die Zahl der Autos reduziert werden, da Trier zum Ersticken zu schade ist. Deshalb: Umsteigen statt meckern für alle, denen es möglich ist. Das dient auch denen, die auf das Auto angewiesen sind. Einstiegsmöglichkeiten hierzu gibt es genug: vom Autofasten über "Mit dem Rad zur Arbeit" bis zum Stadtradeln oder als Alternative während der ungeliebten Baustelle. Johannes Mock, Trier

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