Kindern eine Zukunft schenken

TRIER. Seit der politischen Wende in Osteuropa unterstützt der Caritasverband für die Diözese Trier vermehrt auch dort soziale und karitative Projekte. Kinder als das schwächste Glied der Gesellschaft stehen im Mittelpunkt von drei Hilfsprojekten in Rumänien und der Ukraine, zu Gunsten derer der Verband vor Ostern zu einer Spendenaktion aufruft.

Gerade im Zusammenhang mit den großen kirchlichen Festen sei es christliche Pflicht, "unseren Blick auf andere Menschen zu richten", sagt Prälat Franz Josef Gebert. Der Diözesan-Caritasverband will deshalb mit der diesjährigen Spendenaktion zu Ostern dazu aufrufen, Kindern in Osteuropa Hoffnung und eine bessere Zukunft zu schenken. Ausgewählte Projekte

Ausgewählte Projekte sind die onkologische Kinderstation in der Klinik des Sumy-Gebietes in der Ukraine, wo viele Kinder an den Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 leiden, zehn ukrainische Waisenhäuser in der Region Ivano-Frankivsk, in denen es trotz staatlicher Unterstützung selbst am Nötigsten mangelt, und eine Schule für Roma-Kinder im rumänischen Sfantu Gheorghe. Dass die Spenden die Bedürftigen erreichen, dafür garantiert Gebert: "Die Sicherheit für unsere Spender, dass das, was sie abgeben, auch an der richtigen Stelle ankommt, wird dokumentiert durch das Spendensiegel", das vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen vergeben wird. Jutta Kirchen, Referentin für Auslandshilfe, die sich selbst ein Bild von den Zuständen vor Ort machte, und Andriy Tyutyunyk von den Maltesern aus Ivano-Frankivsk berichteten anschaulich über die fatale wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Situation der Kinder in den betroffenen Gebieten. So stünde den 1100 Voll-, Halb- oder Sozialwaisen in den staatlichen Waisenhäusern im Westen der Ukraine ein knapp bemessener Tagessatz von rund 1,42 Euro zu, der aber häufig nicht, verspätet oder nur zum Teil gezahlt wird. Es mangelt an Möbeln, Kleidung, Matratzen, Betten und Bettwäsche sowie Nahrungsmitteln und der hygienischen Versorgung. Auch den häufig an lymphoblastischer Leukämie erkrankten Kindern im Nordosten des Landes kann nur durch Unterstützung aus dem Ausland geholfen werden. Die Betroffenen haben keine Krankenversicherung, Medikamente sind teuer und medizinische Apparate Mangelware. Der physische und psychische Druck für die Patienten und deren Familien sei sehr groß. "Es ist dramatisch, dass Kinder, die bei uns geheilt werden könnten, sterben, weil kein Geld da ist", sagt Kirchen. Das dritte Projekt in Rumänien bedarf ebenfalls dringend einer Finanzspritze. Dort kümmert sich ein Priester in einer Schule um 150 Kinder vom Volksstamm der Roma. Die Analphabeten-Rate ist hoch, Kinder müssen betteln gehen, um die Familie zu unterstützen. Das Gebiet, in dem sie in Sfantu Gheorghe leben, ist ein Elendsviertel. Das Schulgebäude sowie die Ausstattung wurden komplett aus Spendengeldern finanziert. Auch die mittägliche Schulspeisung kann nur gewährleistet werden, wenn weitere Spenden nach Rumänien fließen. Pro Kind kostet ein Mittagessen einen Euro. Spenden unter dem Stichwort "Kinder in Osteuropa" auf das Konto des Diözesan-Caritasverbandes mit der Nummer 200000 bei der Pax Bank Trier, BLZ 37060193.

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