Krach und Musik auf einen Schlag

Es ging um Geister, Elefanten und Bauern - viele Lieder und Geschichten haben 20 Grundschulkinder am Samstag im Kaseler Pfarrsaal mit ihren eigenen Instrumenten, den Gongdosenratschen, intoniert. Bereits vergangenen Herbst hatten sie diese während der Kinderkulturtage selbst gebaut.

 Phantasievolle Musik: Die Kinder (von links) Franziska Gillert, Melina Willems und Lea Schramer sind beim Gongdosenratschen-Konzert ganz in ihrem Element. TV-Foto: Anita Lozina

Phantasievolle Musik: Die Kinder (von links) Franziska Gillert, Melina Willems und Lea Schramer sind beim Gongdosenratschen-Konzert ganz in ihrem Element. TV-Foto: Anita Lozina

Kasel. (alo) Von wegen brav in der Ecke sitzen - am Samstag hatten 20 Kinder aus Kasel und Mertesdorf die Gelegenheit, ordentlich Krach zu machen. Und das auch noch mit musikalischem Hintergrund: Mit ihren selbstgebauten Gongdosenratschen haben sie ein Konzert im Pfarrsaal vor rund 70 Zuschauern gegeben.

Zusammen mit ihren Betreuern vom Veranstalter, dem Jugendring Kasel, und dem Kursleiter Jürgen Küpper untermalten sie Lieder und Geschichten mit ihren Instrumenten. Wenn beim "Bruder Jakob" die Glocken läuten, läuteten die Kinder ihre Gongdosenratschen, und wenn ein Elefant aufstampfte, stemmten sie ihre Instrumente mit lautem Knall gegen den Boden. Auch Blitze, Regen und Geisterstimmen machten die Kinder lautmalerisch hörbar, indem sie über ihre Instrumente strichen oder mit ihren Fingern drauf klopften. -

Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatten die Grundschüler ihre Gongdosenratschen während der Kinderkulturtage gebaut. Nun haben sie vor dem Konzert in einem Workshop ihr Wissen aufgefrischt und das Programm des Konzerts erarbeitet. Dabei entstand das Eröffnungslied "Wer hat Angst vor Dracula?" ganz neu - die Kinder haben eigenständig aus dem Schulhoflied Rhythmen herausgearbeitet und sich eine Interpretation auf ihren Instrumenten ausgedacht. "Das Ergebnis kann sich hören lassen", sagt Küpper, der dem Publikum bei der Gelegenheit seine Obertonfähre, ebenfalls ein selbstgebautes Instrument (der TV berichtete), vorstellte. Weitere Unterstützung erhielten die Kinder von der Ruwertaler Winzerkapelle und den Alphornbläsern Kasel.

Die Kleinen hatten an dem Tag sichtlich großen Spaß. "Es ist toll, dass wir die Gongdosenratschen nochmal spielen können", sagt die siebenjährige Franziska Gilbert. Extra Was sind Gongdosenratschen? Diese ungewöhnlichen Instrumente bestehen aus einer Blechdose, auf die ein gerillter Eisenstab montiert wurde. Dazu gehört auch eine Ratsche, also ein kleinerer Holzstab, an dem eine Klaviersaite steckt und mit dem unter anderem die Dose angeschlagen wird. Je nach Länge der Eisen stäbe ändert sich der Ton; die Kinder haben sie in drei verschiedenen Tonhöhen gebaut. Auch die Obertöne (also die Töne, die beim Anschlag automatisch leiser mitschwingen) sind aufeinander abgestimmt. Zusammen können so auch Melodien gespielt werden. (alo)

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