Landung im Busch

Glück im Unglück hat ein 17-jähriger Jugendlicher gehabt, der bei seinem ersten Fallschirmsprung mit dem Fuß in den Seilen des Fallschirms hängen blieb. Trotz ausgelösten Reserveschirms landete er recht unsanft in einem großen Busch.

Föhren. Es war die dritte Auflage der Erlebnispädagogik, die vom Fallschirmsportclub Trier e.V. für Jugendliche des Jugendhilfezentrums "Don Bosco", Helenenberg angeboten wurde. Erstmals verletzte sich nun ein Jugendlicher bei seinem ersten Fallschirmabsprung. Beim Sprung aus dem Flugzeug in etwa 1200 Metern Höhe überschlug sich der junge Springer am Samstag gegen 18 Uhr in der Luft. Aus nicht bekannter Ursache entfaltete sich danach sein Schirm nicht richtig. Der Vorsitzende des Vereins, Reimund Thieltges: "Der junge Mann hat sich absolut richtig verhalten und ist nicht in Panik geraten." Der Schüler sei "reif" für den ersten Sprung gewesen. Bei den Absprungübungen am Boden, so der Vorsitzende, habe er bei ihm den besten Eindruck innerhalb der sechsköpfigen Gruppe gemacht. Die höchste Sicherheit werde bei den Vorbereitungen und besonders beim konzentrierten Sprung sehr groß geschrieben. Dabei seien die beim Abschlusstest auf dem Flughafengelände geprüfte geistige Reife und die technischen Fertigkeiten die absoluten Grundlagen.

Der 17-Jährige bemerkte nach dem Sprung aus der Maschine sein Fallschirmproblem direkt, warf den Hauptschirm ab und zog die Reißleine für den Reserveschirm. Thieltges: "Er handelte besonnen, so wie er es gelernt hatte. Sonst wäre es zu einer Tragödie gekommen." Das Pech des Springers: Die Seile des Hauptschirms hatten sich an seinem Bein verwickelt. Dadurch konnte sich der Reserveschirm ebenfalls nicht richtig entfalten. Deutlich zu schnell landete der junge Mann dann in einem riesigen Busch. Das Gewächs hat ihm das Leben gerettet. Ausbildungsleiter Oliver Soler beobachtete das Geschehen aus der kreisenden Cessna. Sofort alarmierte er den Rettungsdienst. Inzwischen waren andere Ausbilder zu dem vom Flugplatz etwa 300 Meter entfernt gelandeten Springer gelaufen. Wenig später landete der Rettungshubschrauber "Christoph 10", und das DRK Schweich traf ein. Der erste Eindruck: Der 17-Jährige hat überlebt und ist anscheinend nur leicht verletzt. Vorbeugend wird er aber zur genauen Untersuchung in ein Trie-rer Krankenhaus gebracht. Soler: "Schon kurze Zeit danach war er wieder auf dem Flugplatz und konnte mit guter Laune am Grillen teilnehmen."

Der Verein bildet seit vielen Jahren Fallschirmspringer mit Erfolg aus. "Wenn wir merken, dass ein Schüler nicht reif ist für den ersten Sprung, bleibt er am Boden."

Die Polizei Schweich war vor Ort und ermittelt.

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