Loebstraße: Anlieger kritisieren Ausbaupläne

Die Stadt will die Loebstraße bei deren Ausbau auf 6,50 Meter verengen und einen neuen Radweg zwischen Fahrbahn und Parkplätzen schaffen. Dagegen wehren sich nahezu alle 20 Anlieger der Loebstraße.

Trier. Bis zu zwölf Neuwagen passen auf die rund 30 Meter langen Tieflader, die das Autohaus Junk in der Loebstraße beliefern. "Die LKW müssen beim Einbiegen auf unseren Hof schon jetzt auf die Gegenfahrbahn ausschwenken", sagt Inhaber Stefan Junk. "Setzt die Stadt ihre Pläne durch, können sie unser Gelände nicht mehr anfahren."

Tatsächlich will das Bauamt bei der dringenden Sanierung der von Schlaglöchern übersäten Straße durch das Industriegebiet Trier-Nord die Fahrbahnbreite von derzeit 8,50 auf 6,50 Meter verringern. "Etliche Firmen hätten dann massive Probleme", sagt auch Wolfgang Natus, Geschäftsführer eines an der Loebstraße gelegenen Elektroanlagen-Herstellers. Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani hält dagegen: "Die Richtlinien sehen für eine Hauptverkehrsstraße wie diese nunmal eine maximale Breite von 6,50 Metern vor. Für einen breiteren Ausbau erhalten wir keine Landeszuschüsse." Sollten Firmengelände durch die Verengung tatsächlich nicht mehr zu erreichen sein, läge das nicht an der Straße, sondern an den Einfahrten und den Bebauungen der Grundstücke. Dass die Betriebe ihre Gelände an der derzeitigen Straßenbreite - mit Bordstein, Fußgängerweg und Befestigung nahezu autobahnreife elf Meter - ausgerichtet haben, zählt für Baudezernentin Kaes-Torchiani nicht.

Die Fahrbahnverengung ist nur ein Punkt, den die Anlieger kritisieren. Zwischen Loebstraße und parallel verlaufender Autobahn soll laut der vom Stadtrat bereits beschlossenen Pläne ein Fahrradweg gebaut werden. "Alleine bei uns fallen dadurch rund 40 bis 50 Parkplätze weg", klagt Stefan Junk. Außerdem berge ein zwischen Straße und Parkplätzen gelegener Fahrradweg Gefahr: "Autofahrer, die von den Parkplätzen auf die Loebstraße einbiegen oder andersherum, könnten die Radfahrer übersehen", kritisiert Natus.

"Es ist vertraglich festgehalten, dass die Parkplätze an die Stadt zurückfallen, wenn die Straße ausgebaut wird. Es war also immer schon bekannt, dass die Parkplätze nicht für immer dort bleiben", verteidigt Baudezernentin Kaes-Torchiani ihre Pläne. Außerdem fielen von insgesamt 600 Stellflächen nur 126 weg - was mit dem Bedarf durchaus verträglich sei.

Die Anlieger der Loebstraße wollen die Verengung der Fahrbahn und den Wegfall der Parkplätze nicht kampflos hinnehmen und haben sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen: "Die Dezernentin hat uns nicht vor dem Stadtratsbeschluss nach unseren Bedürfnissen gefragt, das ist ein Unding", schimpft Natus. "Wenn in den nächsten Wochen keine einvernehmliche Einigung gefunden wird, werden wir gegen die Pläne klagen."

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