Neuer Schwung für alten Brauch

SCHÖNDORF. (dis) Rekordverdächtig war in diesem Jahr die Schar der Sternsinger. Rund 60 Mädchen und Jungen wurden von Pastor Heribert Mönch nach der Segnung von Weihrauch und Kreide in die Orte der "Poar" entsandt.

 So viele Sternsinger wie in diesem Jahr hat es in der Schöndorfer Kirche noch nie gegeben. TV-Foto: Dietmar Scherf

So viele Sternsinger wie in diesem Jahr hat es in der Schöndorfer Kirche noch nie gegeben. TV-Foto: Dietmar Scherf

Die Sternsinger der so genannten "Poar" kommen aus den Orten Schöndorf, Holzerath, Bonerath, Ollmuth und Hinzenburg nach Schöndorf, um am Entsendegottesdienst teilzunehmen. Pastor Heribert Mönch ist neben einigen Helferinnen und Helfern beim Einkleiden der Sternsinger in der Sakristei dabei. Tücher, Gewänder und Kronen werden anprobiert. Die selbst gebastelten Sterne und die Sammelbüchsen liegen im Altarraum bereit. "Wir kommen daher aus dem Morgenland, wir kommen geführt von Gottes Hand", singen die 60 Kinder zusammen mit ihren erwachsenen Begleitern und dem Pastor. Er geht nochmals auf die Bedeutung der Zeichen ein, die die Kinder an die Türen der besuchten Häuser schreiben sollen: "C+M+B mit der Jahreszahl steht nicht für die Namen der drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, sondern ist die Abkürzung für eine Schutzformel", erläutert er. Die drei Buchstaben würden den Satz "Christus mansionem benedicat" bedeuten. Zu Deutsch: "Christus segne dieses Haus." In der Poar können nicht nur Messdiener die Aufgaben der Sternsinger übernehmen, sondern alle Kinder ab dem ersten Schuljahr. Hermann Terres: "Die rund 30-jährige Tradition wurde zunächst nur von Jungs fortgeführt." Als dann aber auch Mädchen Messdienerinnen werden durften, konnten sie auch beim alten Brauch mitwirken. In diesem Jahr lautete das Motto: "Kinder sagen Ja zur Schöpfung". Die Sternsinger der Poar sammelten, wie rund 30 000 andere Kolleginnen und Kollegen im gesamten Bistum Trier auch, für notleidende Kinder in Madagaskar. An dem arbeitsreichen Tag trafen sich die Mädchen und Jungen noch zweimal in Schöndorf, um gemeinsam im Andreashaus das von Frauen vorbereitete Mittagessen einzunehmen und zum Abschlussgottesdienst am Abend.

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