Ohne Hindernisse auf den Campingplatz
Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Selbsthilfe Behinderter Rheinland-Pfalz und der Verband der Campingplatzbetreiber Rheinland-Pfalz und Saarland (VCRS) achten künftig gezielt auf den behindertengerechten Umbau von Campingplätzen.
Trier. Sterne sollen künftig für mehr Orientierung auf Campingplätzen sorgen. Das Ziel: Die Auszeichnungen sollen Campingplatznutzern zeigen, welche Plätze behindertengerecht sind und welche nicht. "Diese Zielvereinbarung ist die erste ihrer Art in der ganzen Bundesrepublik", sagt Anna Schädler. Die Landesgeschäftsführerin der LAG Selbsthilfe freut sich, dass der erste Impuls von Rheinland-Pfalz und dem Saarland ausgeht und hofft, dass noch viele Bundesländer folgen.
Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung haben sich der VCRS und die LAG Selbsthilfe darauf verständigt, bei Umbaumaßnahmen auf Campingplätzen, die im VCRS vertreten sind, darauf zu achten, dass sie behindertengerecht sind. "Nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern alle Arten von Behinderungen sollen berücksichtigt werden", sagt die ehemalige Vorsitzende des VCRS und Initiatorin der Zielvereinbarung, Ursel Dauenhauer.
"Wir haben einen gemeinsamen Weg eingeschlagen", sagt Stephan Heym, Projektleiter Zielvereinbarung von der LAG Selbsthilfe.
Insgesamt 100 Plätze aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind im VCRS vertreten. Die LAG Selbsthilfe steht den Inhabern der Campingplätze bei der Umgestaltung unterstützend zur Seite. Der Club Aktiv begleitet die Entwicklungen im Raum Trier.
Behindertenparkplätze, barrierefreie Sanitäreinrichtungen oder das "Zwei-Sinne-Prinzip", bei dem Informationen für mindestens zwei der drei Sinne zugänglich gemacht werden, sind nur ein Teil der getroffenen Vereinbarungen. Behinderte sollen in die bestehenden Anlagen integriert werden und keine separaten Sanitäranlagen oder Stellplätze bekommen.
Sterne bieten Orientierung
Zur Einstufung der Campingplätze vereinbaren die Unterzeichner ein Sternesystem. Dadurch kann jeder Tourist sehen, inwieweit der Platz über eine behindertengerechte Ausstattung verfügt.
Das System wird auch in die Campingführer des VCRS integriert. Ursel Dauenhauer hofft, dass auch die größeren Anbieter die Klassifizierung in ihre Führer übernehmen.
"Heute ist der Start. Aber das heißt nicht, dass wir morgen damit fertig sind", sagt der Vorsitzende des VCRS Günter Becker. Er liefert schon eine Prognose für die Zeitplanung: Fünf bis 15 Jahre kann die Umgestaltung dauern. pj
