Serie „Aus Liebe zur Natur“ Heimische Orchideen sind seine Leidenschaft

Bitburg · Serie „Aus Liebe zur Natur“: Armin Schuckart aus Bitburg ist der Orchideenexperte des Naturschutzbunds Südeifel.

 Armin Schuckart sucht im Eifelkreis Bitburg-Prüm die Vorkommen heimischer Orchideen und erfasst sie – egal, ob seine Funde schon blühen oder nur als kleine Blattrosetten zu sehen sind.

Armin Schuckart sucht im Eifelkreis Bitburg-Prüm die Vorkommen heimischer Orchideen und erfasst sie – egal, ob seine Funde schon blühen oder nur als kleine Blattrosetten zu sehen sind.

Foto: Corinna Albert

„Jetzt, im April, geht es los – die ersten Orchideen blühen in unserer Region“, sagt Armin Schuckart und freut sich. Der 51-jährige Bitburger engagiert sich ehrenamtlich beim Naturschutzbund (Nabu) Südeifel und ist leidenschaftlicher Freund heimischer Orchideen. Sein Wissen über die geschützten Pflanzen hat er sich als Autodidakt selbst angeeignet.

Im gesamten Eifelkreis Bitburg-Prüm sucht Schuckart nach Orchideenvorkommen. „Ich notiere alle möglichen Daten über meine Funde“, erzählt er. „Wo ich sie entdecke, welche Stand­ort­eigen­schaften ich dort antreffe, wie viele und welche Arten es sind und welche Gefahren die Vorkommen bedrohen.“ Die Pflanzen fotografiert er und meldet die Daten dem Arbeitskreis Heimischer Orchideen (AHO), in dem Schuckart auch organisiert ist.

 Das Manns-Knabenkraut (Foto) und das Purpur-Knabenkraut sind die ersten blühenden Orchideen der Region.

Das Manns-Knabenkraut (Foto) und das Purpur-Knabenkraut sind die ersten blühenden Orchideen der Region.

Foto: Armin Schuckart

„Ich kann noch so schlecht drauf sein. Kehre ich von draußen zurück, habe ich immer ein Lachen im Gesicht, die Seele ist erholt“, erklärt er. Sein Traum sei es, ein literarisches Werk über die Orchideen der Süd­eifel herauszugeben – noch vor seiner Rente, erzählt er schmunzelnd. Niemandem verrate er die Fund­­orte, sagt Schuckart. Zu viele Menschen würden die geschützten Pflanzen pflücken und als Strauß mit nach Hause nehmen, obwohl diese dort gleich den Kopf hängen ließen. Andere würden mit Spaten oder Schippe anrücken und die Orchideen für den eigenen Garten ausgraben. „Dabei haben sie sich an ganz spezielle Standortbedingungen angepasst und überleben Umsiedlungen in der Regel nicht“, berichtet er.

Auch bei der Pflege von Biotopen hilft Schuckart seiner Nabu-Gruppe, wenn Not am Mann ist. Der Verein betreut im Eifelkreis mehrere orchideenreiche Magerrasen. Dort werden Büsche entfernt, die den Boden verschatten. Schafe beweiden die Flächen. „Orchideen brauchen extensiv genutzte Gebiete. Durch intensive Bewirtschaftung verschwinden die geschützten Arten“, weiß Schuckart.

 Das Purpur-Knabenkraut gehört zu den Orchideen, die in der Region als erste blühen.

Das Purpur-Knabenkraut gehört zu den Orchideen, die in der Region als erste blühen.

Foto: Armin Schuckart

Was er sonst noch für den Naturschutz tut? „Ich bin mit unserem Fleder­maus­experten unterwegs, beobachte Vögel, fotografiere und bestimme auch gerne Schmetterlinge“, sagt Schuckart. Er freue sich auf die Zeit nach Corona, auf gemeinschaftliche Aktionen, einen Grill­abend mit den anderen Ehren­amt­lichen. Das vermisse er.

Heimische Orchideen sind gesetzlich geschützt, das Pflücken und Ausgraben ist verboten und führt auch nicht zum gewünschten Erfolg.

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