Start ins Jahr ohne Stargast

Ein Rückblick auf 2009 und ein Ausblick auf das neue Jahr 2010 beherrschten thematisch den Neujahrsempfang der CDU-Kreisverbände. Während die einen sich betont kämpferisch gaben, fanden andere auch kritische Töne.

 Mit Elan und Optimismus wollen die beiden Vorsitzenden Bernhard Kaster (links) und Arnold Schmitt mit ihren CDU-Kreisverbänden ins neue Jahr starten. TV-Foto: Annegret Schmitt

Mit Elan und Optimismus wollen die beiden Vorsitzenden Bernhard Kaster (links) und Arnold Schmitt mit ihren CDU-Kreisverbänden ins neue Jahr starten. TV-Foto: Annegret Schmitt

Welschbillig. 200 Gäste hatten sich zum Neujahrsempfang der CDU-Kreisverbände Trier-Stadt und Trier-Saarburg angemeldet - am Ende waren es mehr als 300, die in die Kultur- und Marktscheune in Welschbillig kamen. "Ich kann mir die Bemerkung nicht verkneifen", sagte Arnold Schmitt, Vorsitzender des Kreisverbands Trier-Saarburg. "Aber die Familie der CDU bringt mehr Leute zusammen, als gestern beim Bürgerempfang in Trier waren."

Schlechtes Wetter verhindert Pofallas Kommen



Dennoch, ein Gast wurde schmerzlich vermisst: Ronald Pofalla, Chef des Bundeskanzleramts und Ehrengast des Abends, konnte aufgrund der schlechten Wetterbedingungen nicht anreisen. Pofalla wolle seinen Besuch jedoch "auf jeden Fall nachholen", übermittelte Schmitt und ließ dann das Jahr 2009 Revue passieren. Im Kreis könne man stolz sein, auf die guten Ergebnisse der Kommunalwahl. Sie zeigten, dass die CDU die einzige Volkspartei in der Region sei. Die SPD hingegen verliere den Rückhalt der Bevölkerung. "Die Nürburgring-Affäre hat gezeigt, dass die Landesregierung von wirtschaftlichen Dingen nichts versteht. Die Leitsätze eines ehrbaren Kaufmanns müsste man der Landesregierung einmal übermitteln", sagte Schmitt. Dazu zählten eine humanistische Grundbildung, eine wirtschaftliche Fachbildung und ein gefestigter Charakter.

All das lasse die Landesregierung vermissen. Wer bei einem "Projekt, das 300 Millionen Euro an Steuergeldern verschlingt" nicht richtig handele, "der hat nicht verdient, unser schönes Land zu regieren." Was Michael Billen betreffe, so habe die Landtagsfraktion eine gute Entscheidung getroffen, so Schmitt. "Nur ein Satz: Michel Billen, es ist genug!"

Mit Hinblick auf die 2011 anstehende Landtagswahl zeigte sich Schmitt erfreut, dass die Wahl auf Julia Klöckner als Spitzenkandidatin gefallen sei.

Auch Günther Schartz, Landrat des Kreises Trier-Saarburg, lobte die Entscheidung als Glücksgriff. "Wir können gewinnen, wir wollen gewinnen und werden gewinnen", stimmte er auf die Landtagswahl ein. Zudem lobte er die Zusammenarbeit der beiden Kreisverbände. Die CDU müsse in Stadt und Kreis einen Gegenpol zur Trierer Ampel-Koalition bilden.

Elan und Optimismus wünschte indes der Vorsitzende des Kreisverbands Trier-Stadt, Bernhard Kaster, der CDU für das neue Jahr. Auch er lobte die "hervorragende Zusammenarbeit" der beiden Kreisverbände und betonte, dass die Christdemokraten "mit Abstand die führende politische Kraft im kommunalen Bereich" seien. "Es muss doch möglich sein, 2011 einen Wechsel herbeizuführen", gab er sich kämpferisch.

Kritische Töne fand an diesem Abend allein der Ortsbürgermeister von Welschbillig, Werner Olk. Die CDU stehe am Anfang eines schweren Jahres. Die Haushaltssituation vieler Kommunen sei desaströs. Kaster und Schmitt sollten ihren Einfluss geltend machen, damit Projekte auch von Bund und Land getragen würden "und nicht zu Lasten der Kommunen umgesetzt werden".

Als Beispiel nannte er den Rechtsanspruch auf Kindergartenplätze für Unter-Dreijährige. "Wie soll das realisiert werden ohne Erweiterungsbauten?", fragte er.

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